Umweltfreundliche Rotorblätter aus Holz für Windturbinen
Rotorblätter von Windturbinen zu rezyklieren ist schwierig, weil sie aus Glasfasern und Epoxidharz bestehen. Ein deutsches Startup will dies mit Blättern aus Furnierschichtholz ändern. Erste Prototypblätter sind kürzlich an einer Turbine in Hessen montiert worden.
Quelle: Voodin Blade Technology
Die ersten Holzblätter wurden in diesen Tagen an einer Windturbine im deutschen Breuna montiert.
Windturbinen sind bis zu 90 Prozent wiederverwertbar, abgesehen von den Rotorblättern. Sie bestehen aus Glas- und Kohlefasern, die mit Epoxidharz verbunden sind. Und weil Glasfasern und Epoxidharz nicht rezykliert werden können, landet das Material im Abfall, wenn das Rotorblatt nach 20 bis 25 Jahren ersetzt werden muss. „Am Ende ihres Lebenszyklus werden die meisten Rotorblätter im Boden vergraben oder verbrannt“, sagt Tom Siekmann, CEO des deutschen Energie-Startups Voodin Blade Technology. „Das bedeutet, dass wir bei diesem Tempo bis zum Jahr 2050 auf 50 Millionen Tonnen Turbinenmaterialabfälle kommen.“
Hier setzt Voodin Blade Technology an: Windturbinenblätter als Furnierschichtholz respektive LVL. In diesen Tagen sind die ersten Prototypen an einer bestehenden Windkraftanlage im deutschen Breuna, in der Nähe von Kassel, installiert worden. Sie haben eine Länge von 19,3 Metern. In einem nächsten Schritt sollen weitere Prototypen hinzukommen, darunter 60- und 80-Meter-Blätter.
Holz für die Onshore-Windenergieproduktion
Quelle: Oliver Maier / Voodin Blade Technology
Herstellung eines Rotorblatts aus Holz: Rotorblätter aus Furnierschichtholz respektive LVL können besser wiederverwertet werden, als herkömmliche.
Holz und insbesondere LVL sei ein sehr haltbares Material, sogar haltbarer als die derzeit verwendeten Verbundwerkstoffe, schreibt das Unternehmen in seiner Medienmitteilung. Zudem verweist es darauf, dass man mittels aufwendiger Labortests sichergestellt habe, dass das Material selbst unter den härtesten Bedingungen der Onshore-Windenergieproduktion funktioniert. - Letztere macht rund 85 % des aktuellen Windenergiesektors aus.
„Wir haben in den letzten zwei Jahren Hunderte von Labortests durchgeführt, um das Blattmaterial zu perfektionieren“, sagt Jorge Castillo, Mitbegründer des Startups. „Nach all unseren Tests sind unsere Blätter sogar noch haltbarer als die bestehenden Glasfaserblätter, da sie weniger Ermüdungserscheinungen zeigen und nachweislich sehr gut allen Arten von Onshore-Wetterbedingungen standhalten.“
Beim Bau der Blätter setzt Voodin Blade Technology auf CNC-Fräsmaschinen, die besonders effizient sind, wenn es um die Herstellung komplexer 3D-Formen geht. Dies ermögliche einen hohen Automatisierungsgrad, weil so in den Fertigungsanlagen keine Form benötigt werde, heisst es in der Medienmitteilung. Dank letzterem braucht es weniger Arbeitskräfte. Infolgedessen müsse die Herstellung nicht mehr in Ländern mit niedrigeren Lohnkosten ausgelagert werden, wie dies derzeit häufig der Fall sei, hält das Unternehmen in seinem Communiqué fest. Das bedeute wiederum, dass die Produktion auch in der Nähe der Windparks möglich sei, wodurch Transportkosten und durch den Transport verursachte Emissionen tiefer ausfielen. (mai/mgt)
Quelle: Oliver Maier / Voodin Blade Technology
Das beinahe fertige Rotorblatt in der Produktionshalle. Dieser Prototyp misst 19,3 Meter, längere sollen folgen.
Quelle: Voodin Blade Technology
Die Rotorblätter werden abgeladen.
Quelle: Voodin Blade Technology
Nun werden die Rotorblätter für doe Montage bereit gelegt.
Quelle: Voodin Blade Technology
Das zweite Blatt ist angebracht worden.
Quelle: Voodin Blade Technology
Montage des dritten Rotorblatts.
Quelle: Voodin Blade Technology
Das letzte Rotorblatt ist gleich fertig montiert...
Quelle: Voodin Blade Technology
...und erhält nun noch den letzten Schliff.