Tunnelbohr-Wettbewerb in Las Vegas: Zweiter Platz für Team der ETH Zürich
Ein Team der ETH Zürich und anderer Universitäten hat bei einem Tunnelbauwettbewerb von Elon Musk in der Wüste von Nevada den zweiten Platz erreicht: Die Studenten bauten eine sieben Meter lange und 2,5 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine.
Die Entwicklung der Tunnelbohrmaschine «Groundhog Alpha». (Video: ETH Zürich)
Im Sommer 2020 rief Elon Musk mit seiner Firma «The Boring Company» zu einem Tunnelbauwettbewerb auf. Der Unternehmer veranstaltete in den letzten Jahren mehrmals die sogenannten «SpaceX-Hyperloop»-Wettbewerbe, für die Teilnehmer, darunter Teams der ETH Lausanne und der ETH Zürich, Hochgeschwindigkeits-Kapseln für Vakuum-Tunnel entwickelten.
Ziel dieser Wettbewerbe ist ein neues Hochgeschwindigkeits-Verkehrssystem, das vom Prinzip her an eine Rohrpost erinnert: Kapseln werden mit bis zu 1200 Stundenkilometern innert Sekunden oder Minuten durch ein Tunnelsystem von A nach B gejagt. Im Gegensatz zu «SpaceX-Hyperloop» bauten die Teams im aktuellen Wettbewerb aber keine Kapseln, sondern Tunnelbaumaschinen im Kleinformat.
30 Meter langen Tunnel in Wüste graben
Diese TBM sollen dereinst das Tunnelnetzwerk für das Verkehrssystem erstellen. Vor diesem Hintergrund sollten die Maschinen der Teams im Wettbewerb jeweils einen 30 Meter langen, stabilen Tunnel mit 50 Zentimeter Durchmesser graben. Mit von der Partie war auch das Team «Swissloop Tunneling» der ETH Zürich.
Über 400 Teams haben sich für den Tunnelbauwettbewerb beworben, davon schafften es 12 ins Final. Dazu zählte auch jenes der ETH, das in der Folge zur «Not-A-Boring-Competition» nach Las Vegas eingeladen wurde. Letzte Woche fand nun die Austragung in der Wüste in Nevada statt. Die Finalisten durchliefen dabei verschiedene Checks der Boring Company.
Das Team der ETH baute für den Wettbewerb die sieben Meter lange und 2,5 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine «Groundhog Alpha». Schlussendlich bohrte sich die Maschine etwas weniger weit durch den Untergrund als jene eines Teams der TU München, die ein Bohrloch von mehr als 18 Metern Länge grub. Dadurch erreichte Swissloop Tunneling den zweiten Platz.
https://twitter.com/swissloop_t/status/1437353205868859392Maschine druckt Tunnelröhre kontinuierlich
Wie aus einer Mitteilung der ETH Zürich hervorgeht, konnten während der Dauer des Wettbewerbs jedoch beide Maschinen keinen durchgehenden Tunnel erstellen. Neben der Zweitplatzierung gewann das Team auch den Innovations- und Design-Award. So war die «Groundhog Alpha» die einzige Maschine, die die stützende Tunnelröhre – den «Tunnel Liner» – vor Ort mittels eines 3D-Druck-Mechanismus fabrizierte.
Hierbei wird laut ETH ein spezielles Polymergemisch auf die Tunnelwand aufgetragen, wo es sofort aushärtet. Zwei abwechselnd arbeitende «Hydraulikgripper» stützen sich an der neu erstellten Tunnelröhre ab und bewegen die Tunnelbohrmaschine so kontinuierlich vorwärts.
«Durch die Auszeichnung fühlen wir uns darin bestätigt, den teils schwierigen, aber bewusst innovativen Weg zu gehen», erklärt Stefan Kaspar, Gründer und Leiter von Swissloop Tunneling. Künftig wollen er und seine Kollegen die Technologie so weiterentwickeln, dass die Maschine Tunnel mit vier Metern Durchmesser bohren kann. So breit sind die Tunnel des Hyperloop-Konzepts. (mgt/pb)
Quelle: Swissloop Tunneling, Twitter, Janick Entremont
Die Teammitglieder von Swissloop Tunneling mit ihrer Tunnelbaumaschine «Groundhog Alpha».
Quelle: Swissloop Tunneling
Der Bohrkopf der Tunnelbohrmaschine «Groundhog Alpha».
Quelle: Swissloop Tunneling
Illustration der sieben Meter langen und 2,5 Tonnen schweren Tunnelbohrmaschine «Groundhog Alpha».