Tierschutz: In Japan kläfft der Zug
Quelle: Silva Maier
Dammhirsch vor einem Getränkeautomaten in Nara, Japan.
In Japan sollen Züge wie Rehe schnauben und wie Hunde kläffen: Wissenschafter des Forschungsinstituts der japanischen Eisenbahn (RTRI) haben einen Zug mit Lautsprechern ausgerüstet, die tierische Geräusche von sich geben. Wie die Forscher vor kurzem gegenüber dem Newsportal der Zeitung "Asahi Shimbum" erklärten, genügen drei Sekunden Schnauben, um die Aufmerksamkeit der Rehe zu gewinnen und ein 20 Sekunden dauerndes Hundegebell um sie anschliessend in die Flucht zu schlagen.
Der Grund für das skurrile Projekt: Rehe lecken jeweils die Gleise ab, weil sie den Eisenstaub mögen, und werden dabei regelmässig überfahren. Laut dem japanischenTransportministerium sind alleine im Jahr 2016 613 Tiere in solchen Umfällen umgekommen und haben Verspätungen von mindestens 30 Minuten nach sich gezogen. In Japans teils dichtbefahrenen Bahnnetz dürfte dies besonders schwierig sein. Zudem ist die Zahl solche Vorkommnisse angestiegen, 2015 gab es noch 185 weniger solcher Fälle.
Das RTRI will nun mittels eines Langzeittests die Wirksamkeit klären. (mai)