Thurgauer Obergericht: Raduner & Co. AG soll Sanierung Raduner-Areal zahlen
Weitere Folge im Streit um die Altlastensanierung des direkt am Bodensee gelegenen Areals der Raduner & Co. AG: Das Thurgauer Obergericht hat die Forderung des Kantons bestätigt, nach der das 2014 in Konkurs gegangene Unternehmen rund 14 Millionen Franken zahlen muss. Der Entscheid ist noch nicht rechtskräftig.
Quelle: Google Maps, Bearbeitung: Redaktion
Blick auf das Raduner-Areal in der Gemeinde Horn.
Im März 2009 hatte die Raduner & Co. AG noch die letzten
Grundstücke des Betriebsgeländes für 8,3 Millionen Franken verkauft.
Kurz darauf wurde die Liquidation des Unternehmens beschlossen, im
Februar 2014 ging die Firma schliesslich in Konkurs. Vergangenes Jahr
wurde ein Teil des Areals mit einem aufwendigen Verfahren thermisch
saniert. Insgesamt kosteten diese Arbeiten kosteten zirka 14 Millionen
Franken, der Kanton Thurgau finanzierte diese vor.
Der Kanton versucht nun, diese Ausgaben über eine Konkursforderung wieder einzutreiben: Weder «die Konkursitin, ihre Organe und ihre Versicherung noch die Empfängerin des Verkaufserlöses der letzten Liegenschaften» solle sich den berechtigten Kostenansprüchen entziehen können, heisst es in der Mitteilung der Staatskanzlei von heute Freitag.
Kollokationsklage gegen Forderung des Kantons
Der letzte Verwaltungsratspräsident des Unternehmens hatte gegen die Forderung des Kantons eine Kollokationsklage eingereicht. Sie wurde zuerst vom Bezirksgericht Arbon und jetzt auch noch vom Thurgauer Obergericht grösstenteils abgewiesen.
Im noch nicht rechtskräftigen
Entscheid habe das Gericht die Forderung von insgesamt 15 Millionen
Franken im Umfang von 14,34 Millionen Franken zugelassen, schreibt der
Kanton. Eine Reduktion habe es nur im Zusammenhang mit den kalkulierten
Kosten «für Unvorhergesehenes» gegeben. Der Kläger müsse dem Kanton auch
19'000 Franken an Gerichts- und Anwaltskosten bezahlen. (mai/sda)