Südumfahrung Küssnacht: Jetzt wird auf beiden Seiten gebohrt
Die Bohrarbeiten am Tunnel der Südumfahrung Küssnacht SZ gehen seit Anfang April weiter, nachdem sie im September 2017 wegen Wassereinbruch unterbrochen werden mussten. Neu wird der Tunnelvortrieb alternierend von beiden Seiten her ausgeführt.
Die Arbeiten an der Südumfahrung Küssnacht im Kanton Schwyz standen letztes Jahr unter einem schlechten Stern: Im Juli kam es zu einem Wassereinbruch, und im September bildete sich über dem Südvortrieb der Untertagbaustrecke eine Sandlinse, die an der Oberfläche ein mehrere Meter tiefes Erdloch zur Folge hatte. Danach musste der Tunnelvortrieb eingestellt werden. Nun kann aber weitergebohrt werden, wie das Baudepartement in einer Mitteilung schreibt. Filterbrunnen fassen seit Anfang März das vorhandene Wasser und leiten es ab. Zurzeit seien die Wassermengen gering, der Grundwasserdruck im Tunnel werde aber wirkungsvoll entlastet. Um den Firstbereich zu verfestigen, wird mittels Jetting-Säulen in 15 Meter tiefen Bohrlöchern Zement eingespritzt, die den Baugrund festigen sollen.
Der Tunnelvortrieb erfolgt seit der ersten Aprilwoche von beiden Seiten her. Laut Mitteilung ist auf der einen Seite ein Team von Mineuren für das Bohren des Rohrschirms und den eigentlichen Vortrieb verantwortlich. Zeitgleich führen Spezialisten auf der anderen Seite die Jetting-Arbeiten aus. Ist eine Etappe fertiggestellt, wechseln die Teams ihren Standort und führen ihre jeweilige Aufgabe auf der anderen Tunnelseite aus. „Auf diese Weise kann der Tunnelvortrieb effektiv und gleichzeitig mit einem hohen Mass an Sicherheit vorangetrieben werden“, heisst es.
Die Untertagbaustrecke, der Tunnel Berg, ist das Herzstück der Südumfahrung. Von den insgesamt 348 Metern sind bis dato 191 Meter ausgebrochen. Bis zum Durchschlag fehlen also noch 157 Meter. Das Baudepartement ist zuversichtlich, den geplanten Eröffnungstermin der Umfahrung Ende 2019 einhalten zu können; dies nicht zuletzt deshalb, weil in der Zwischenzeit zahlreiche Arbeiten vorgezogen wurden, die im ursprünglichen Terminplan erst später vorgesehen waren.
Die Südumfahrung Küssnacht ist insgesamt 1230 Meter lang und soll die Gemeinde vom Verkehr zu den Luzerner Seegemeinden an der Rigi-Südflanke entlasten. Die Strecke verläuft zunächst als offene Strasse zu einem neuen Kreisel. Kurz danach geht es in den Tunnel Berg, der sowohl im Tagbau (152 Meter) als auch im Untertagbau (348 Meter) erstellt wird. Danach geht es wieder auf offener Strasse weiter bis zu einem weiteren neuen Kreisel ausgangs Küssnacht. (mt/pd)