Südumfahrung Küssnacht: Bald wird wieder gebohrt
Voraussichtlich im März können die Arbeiten am Umfahrungstunnel in Küssnacht im Kanton Schwyz fortgesetzt werden. Sie ruhen seit letztem September wegen eines entstanden Lochs im bergmännischen Tunnel. Nun werden oberirdisch Filterbrunnen gebohrt, um den Untergrund zu entwässern.
Quelle: Manuela Talenta
Startpunkt des bergmännischen Teils des Tunnels Berg der Südumfahrung Küssnacht im September 2017, kurz bevor sich die Sandlinse bildete.
Der bergmännische Tunnel Berg ist das Herzstück der Südumfahrung Küssnacht, an der seit Juni 2015 gebaut wird. Letzten September senkte sich über dem Südvortrieb unerwartet eine Sandlise. Dadurch bildete sich an der Oberfläche ein Trichter von mehreren Metern Tiefe. Danach mussten sämtliche Bauarbeiten am rund 500 Meter langen Tunnel gestoppt werden. Bis dahin war gut die Hälfte des bergmännischen Teils fertig gebohrt.
Im März soll es nun weitergehen, wie das Baudepartement des Kantons Schwyz in einer Mitteilung schreibt. Um den „komplexen geologischen Verhältnissen“ begegnen zu können, würden in einem ersten Schritt oberirdisch an der Zwimattstrasse neun Filterbrunnen gebohrt, von der Hofstrasse aus vier. Sie haben die Aufgabe, das vorhandene Wasser zu fassen und abzuleiten. Die Arbeiten werden laut Communiqué tagsüber während der normalen Arbeitszeiten durchgeführt, wobei die Zwimattstrasse immer einspurig befahrbar bleibt. Anders sieht es bei der Hofstrasse aus: Diese wird durch das Bohrgerät blockiert. „Die Zufahrt zum Schulhaus Dorfhalde und zum öffentlichen Parkplatz beim Schulhaus ist über den Dorfhaldeweg gewährleistet, ebenso die Zufahrt zu den privaten Liegenschaften“, schreibt das Baudepartement. Je nachdem, welche geologischen Verhältnisse künftig noch im Tunnelvortrieb angetroffen werden, entscheidet der Kanton als Bauherr später, ob noch weitere Filterbrunnen gebaut werden müssen.
Bevor die eigentlichen Tunnelarbeiten aber wieder aufgenommen werden, muss der Firstbereich mit sogenannten Jetting-Säulen verfestigt werden. Hierbei wird durch Bohrlöcher gezielt Zement in den Boden eingespritzt, um den Untergrund zu stabilisieren. Diese Arbeiten finden im Februar statt.
120 Millionen für die Verkehrsentlastung
Die Südumfahrung Küssnacht wird als Hauptstrasse gebaut, ist insgesamt 1230 Meter lang und soll die Gemeinde vom Verkehr zu den Luzerner Seegemeinden an der Rigi-Südflanke entlasten (das Baublatt berichtete in der Printausgabe). Die Strecke beginnt kurz vor der T-Kreuzung Nord-/Artherstrasse, die durch eine Überführung ersetzt wird. Die Strasse verläuft darunter und führt dann in einer offenen Strecke bis zum neuen Kreisel Nord beim Werkhof. Dort geht es weiter bis zum rund 500 Meter langen Tunnel Berg, dem Herzstück des Projekts. Er wird sowohl im Tagbau (152 Meter) als auch im Untertagbau (348 Meter) erstellt. Nach dem Tunnel führt eine kurze offene Strecke zum neuen Kreisel Grepperstrasse ausgangs Küssnacht. (mt/sda)