Wärmeinseleffekt: Heisses Chicago, cooles Dallas
Städte wie Chicago und New York sind heisse Pflaster. Ihr schachbrettartiges Raster sorgt für einen besonders starken Wärmeinseleffekt. Dies haben Forscher des Massachusetts Institute of Technology festgestellt.
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Windiges, heisses Pflaster: Chicago.
Die Temperaturen sind in Grossstädten wesentlich höher, als im Umland. Urbane Räume sind daher Wärmeinseln. Brennt die Sonne auf Asphalt und Beton, speichern diese Hitze und geben sie wieder ab. Besonders spürbar wird dieser Effekt in der Nacht. Forscher des Massachusetts Institute of Technology wollten wissen, weswegen sich manche Städte stärker aufheizen und andere weniger. Dazu analysierten sie über Jahre hinweg stündlich erhobene Temperaturdaten aus 14 US-Städten und stellten diesen Daten aus dem ländlichen Umfeld gegenüber. Zudem verglichen sie die Stadtpläne der Städte untereinander, nachdem sie bei diesen die Gebäude in Cluster eingeteilt hatten.
Dabei zeigte sich, dass die heissesten der untersuchten Städte Chicago und New York sind. Der „Windy City“ liegt wie New York ein Schachbrettraster zugrunde. Weil solche Metropolen lokal gesehen dichter, als solche mit eher organischem Raster sind, nehmen sie tagsüber mehr Hitze auf. Die „coolsten“ Städte sind laut Studie Dallas und Seattle.
Solche Erkenntnisse könnten laut den Wissenschaftlern helfen, die Stadtplanung Klimaverhältnissen anzupassen. „Liegt eine Stadt in einer heissen Klimazone und will man die Temperatur reduzieren sowie Energie für Klimaanlagen sparen, sollten Schachbrettraster vermieden werden“, sagt Studienautor Roger Pellenq vom Massachusetts Institute gegenüber dem US-Wissenschaftsmagazin „Popular Science“. Allerdings wendet er ein, dass Stadtplanung ein komplexer Prozess sei, bei dem zahlreiche weitere Faktoren miteinbezogen werden müssten. (mai)