Stiftsbibliothek St. Gallen: Besserer Schutz für das Weltkulturerbe
Der Klimawandel bringt die Bücher und Schriften der Stiftsbibliothek St. Gallen in Gefahr. Um eine der ältesten Bibliotheken der Welt vor Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und unberechtigtem Zutritt zu schützen, wurden in den Räumen neue Fenster eingebaut.
Quelle: Claudia Bertoldi
Der Barocksaal der Stiftsbibliothek ist wegen der Corona-Vorschriften momentan für den Publikumsverkehr geschlossen.
Es ist kühl im Saal der Stiftsbibliothek in St. Gallen. Dies
liegt nicht allein daran, dass die Räume wegen der Corona-Vorschriften momentan
für den Publikumsverkehr geschlossen sind. Die Erklärung ist viel simpler: Die
Stiftsbibliothek des ehemaligen Benediktinerstifts verfügt über keine Heizung,
über eine Klimaanlage auch nicht. Die Temperaturen im Aussenbereich
beeinflussen auch die Bedingungen in den Räumen. Und genau dies bereitet den
Verantwortlichen seit einiger Zeit Kopfzerbrechen.
Die überdurchschnittlich warmen Sommer der vergangenen Jahre
und sehr kalte Winter sorgen für zunehmende Temperaturschwankungen im
historischen Barocksaal aus dem 18. Jahrhundert. Das gleiche Problem betrifft
auch die angrenzende Handschriftenkammer und den Lesesaal. Der Klimawandel
bringt die hier lagernden Bücher und Schriften in Gefahr.
Extreme Temperaturen
«Mit den steigenden Temperaturen können die geltenden Richtlinien für die Lagerung von historischen Handschriften kaum mehr eingehalten werden», erklärt Stiftsbibliothekar Cornel Dora. Um das kostbare Gut zu schützen, wurde gemeinsam mit Restaurierungs- und Bauexperten über geeignete Massnahmen beraten. Die wichtigste, eine Verschattung der Räume durch Vorhänge, besteht bereits seit längerer Zeit. Sie sind immer zugezogen.
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