Startschuss für Obwaldens Jahrhundertprojekt
13 Jahre nach dem letzten grossen Hochwasser beginnen die Obwaldner mit dem Bau eines Entlastungsstollens. Nach starken Regenfällen soll künftig Wasser aus dem Sarnersee über einen Tunnel abfliessen können.
Heute Morgen hat in Alpnach Dorf der Spatenstich für den Bau des Obwaldner Hochwasserentlastungsstollens stattgefunden. Die Arbeiten für das 117 Millionen Franken teure Projekt starten beim künftigen Auslaufbauwerk, dem eigentlichen Ende des 6,5 Kilometer langen Stollens. Baustart für den Stollen, der beim Sarnersee beginnt, ist erst in gut einem Jahr. Dabei wird auch eine Tunnel-Bohrmaschine zum Einsatz kommen.
Quelle: Kanton Obwalden
Schematische Darstellung des Projekts «Sarneraa und Hochwasserentlastungsstollen Ost»: Beim Einlaufbauwerk beginnen heute die Arbeiten.
Im Sommer 2005 traten der Sarnersee und die Sarneraa nach starken Regenfällen über die Ufer. Ganze Wohnquartiere und Landstriche in Obwalden wurden überschwemmt. Die Schadenssumme betrug mehrere hundert Millionen Franken. Die letzte von drei Hochwasserkatastrophen in einem Zeitraum von nur sechs Jahren zeigte den Handlungsbedarf unmissverständlich auf. Es sollte jedoch noch Jahre dauern, bis man sich in Obwalden endlich auf den Bau eines Entlastungsstollens einigen konnte – dies nach politischem Hickhack, verschiedenen Projektvarianten und Volksabstimmungen.
Im Falle einer drohenden Überschwemmung wird künftig Wasser aus dem Sarnersee durch den Stollen entweichen können und erst unterhalb des Wichelsees wieder zurück in die Sarneraa fliessen. 75 Millionen Franken oder rund zwei Drittel der Gesamtkosten übernimmt der Bund. Die restlichen 35 Prozent teilen sich der Kanton Obwalden (60 Prozent) und die Gemeinden Sarnen, Sachseln und Giswil (40 Prozent).