Solothurn: Wasserbauarbeiten an der Emme beginnen
Das Projekt „Hochwasserschutz und Revitalisierung Emme“ des Kantons Solothurn geht in die nächste Etappe: Nach grossen Rodungen und der Sanierung zweier Deponieren fangen nun die eigentlichen Wasserbauarbeiten unterhalb des Wehrs Biberist an.
Das Flussbett der Emme ist heute rund 20 Meter breit. Der Fluss schlängelt sich von Biberist in Richtung Aare und ist bei Hochwasser stets eine Gefahr. Deshalb soll er auf einer Strecke von 4,8 Kilometern in Zukunft doppelt so viel Platz bekommen, um sich auszubreiten. So erhöht sich die Abflusskapazität, in deren Folge das Hochwasserrisiko sinkt. Ausserdem entsteht wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Das Projekt – das grösste Wasserbauprojekt, das der Kanton Solothurn je an die Hand genommen hat – wird seit 2016 in mehreren Etappen realisiert und kostet insgesamt rund 73,6 Millionen Franken.
Nun beginnt das Los 4, das die ARGE Emme 2017 ausführt, wie es in einer Mitteilung des Kantons heisst. Der ARGE gehören die Marti AG in Solothurn, die Gebr. Jetzer Hoch- und Tiefbau AG in Schnittwil, die wsb AG in Rafz und die Eberhard AG in Kloten an. Streckenweise werden neue Dämme aufgeschüttet. Sie werden teilweise bis an die privaten Grundstücksgrenzen reichen und sind von wenigen Zentimetern bis zu einem Meter hoch. Im Bereich der beiden inzwischen sanierten Deponien – die Bioschlammdeponie Biberist und die Kehrichtdeponie Schwarzweg – entstehen zudem Überflutungsflächen. Ausserdem werden bestehende Uferverbauungen erneuert und der Flusslauf ökologisch aufgewertet. „Dabei werden beispielsweise bestehende Schwellen zu fischgängigen Blockrampen oder Stillgewässer für Amphibien erstellt“, führt der Kanton aus. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende 2019. Während der Bauzeit müssen die Wege entlang der Emme aus Sicherheitsgründen zeitweise gesperrt werden.
Die nächsten Etappen beinhalten die Wasserbauarbeiten Derendingen/Zuchwil/Luterbach (Los 5) sowie die Wasserbauarbeiten Zuchwil/Luterbach (Los 6). Das Gesamtprojekt soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein. (pd/mt)
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