11:44 BAUPRAXIS

Smart Grid: EPFL-Forscher entwickeln neues Stromsystem

Teaserbild-Quelle: Gemeinfrei

Forscher der EPFL haben ein System entwickelt, das in einem Gebäude installiert werden kann, um Daten über den Energieverbrauch der Bewohner zu sammeln. Ziel ist es, diese Daten direkt an ein intelligentes Stromnetz zu senden, welches die Ressourcen optimal verteilt.

Strommast, Symbolbild.

Quelle: Gemeinfrei

Strommast, Symbolbild. 

Das Energiekonzept der Forscher aus dem Elektroniklabor der Ingenieursschule der EPFL beinhaltet ein intelligentes Netz, das die Energie anhand von Verfügbarkeit, Kosten und Bedürfnissen verteilen kann. Das System sammelt dabei laufend Informationen über den täglichen Energieverbrauch und den Komfort der Bewohner des Gebäudes. Die Daten werden dafür von mehreren verbundenen Geräten zusammengetragen und das System erstellt schlussendlich ein Gesamtbild des elektrischen und zeitlichen Bedarfs eines Gebäudes. Dieses wird schlussendlich an ein Smart Grid weitergegeben, das damit den Energiebedarf vorausberechnet und die verfügbaren Ressourcen optimal verteilt.

Kombinationaus mehreren intelligenten Systemen

Intelligente Systeme in Gebäuden sind bereits zahlreich vorhanden: Sei es das automatische Licht beim Betreten eines Raumes, das Herunterschalten der Heizung wenn die Wohnung verlassen wird oder das Starten der Wasch- und Kaffeemaschine vom Smartphone aus. All diese Systeme würden jedoch separat voneinander arbeiten, wie die EPFL in einer Mitteilung schreibt. Das von den Forschern entwickelte System helfe in diesem Punkt: Die entwickelte Schnittstelle ist in der Lage, all diese Daten zu kombinieren und so verschiedene Energiebedürfnisse abzudecken.

Das im Elektroniklabor entwickelte Programm kann Daten von jedem Sensor erfassen. George Lilis, der im Rahmen seiner Doktorarbeit an der Schnittstelle gearbeitet hat erklärt: «Es gibt eine Vielzahl an Smartphones und Geräten, die im Haushalt oder bei der Sicherheit helfen. Sie verwenden zwar alle Sensoren, die zugrunde liegenden Technologien können aber sehr unterschiedlich sein.» Dazu musste also eine Lösung her, die mit verschiedensten Technologien kompatibel ist. Auf diese Weise könne das Gebäude und der Energiebedarf eines Netzes unabhängig von den vorhandenen Geräten verwaltet werden.

Das grosse Ziel ist ein Smart Grid

Diese Daten müssen dann ans Stromnetz gesendet und weiterverarbeitet werden. Daran arbeitet Olivier Van Cutsem im Elektroniklabor. Ziel eines Smart Grids sei es, den Nutzern einen guten Service zu bieten: «Durch die Betrachtung von Netzsignalen oder verfügbarer lokaler Leistung kann die Stromzufuhr zu bestimmten Zeiten angepasst werden.» So könnte zum Beispiel eine Wohnung ein paar Minuten früher geheizt werden, wenn der Strom zu dieser Zeit billiger ist. (pb/mgt)

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