Sika kann bei Wiederaufbereiten von Altbeton neu CO2 binden
Sika hat ein ökologischeres Wiederverwertungsverfahren für Altbeton entwickelt, bei dem CO2 gebunden wird. Das Verfahren «reCO2ver» soll laut dem Bauchemiekonzern dabei helfen, den ökologischen Fussabdruck der Bauindustrie zu verkleinern.
Quelle: Sika
Grafik zum neuen Recyclingverfahren für Altbeton von Sika.
Im Rahmen des neuen Verfahrens wird Altbeton in die
Einzelteile Kiesel, Sand und Kalkstein zerlegt. Dabei kann laut Sika rund 60
Kilogramm CO2 pro Tonne zerkleinertes Beton-Abbruchmaterial gebunden werden. Damit
soll das neue Verfahren mit Namen «reCO2ver» wesentlich zur Verkleinerung des
ökologischen Fussabdrucks der Bauindustrie beitragen.
Mit dem neuen Verfahren liessen sich Betonabfälle vollständig wiederverwerten und würden dadurch nicht mehr auf Mülldeponien landen. Bei bisherigen Versuchen zur Wiederverwertung von Altbeton war die Recyclingrate eher gering, da jeweils nur 30 Prozent der rezyklierten Rohstoffe als Ersatz für Primärmaterial in Strukturbeton verwendet werden konnten, wie der Bauchemiekonzern weiter mitteilt.
Bei Vergleichstests des «reCO2ver»-Verfahrens habe sich ausserdem gezeigt, dass neuer Beton mit recyceltem Inhalt ähnliche Eigenschaften aufweist, wie ein völlig neues Produkt. Dank Zusatzmitteln könnten zudem weitere Prozessoptimierungen erzielt werden, um beispielsweise die Flexibilität sowie bestimmte Funktionen und Eigenschaften des neuen Betons zu verändern.
15 Millionen Tonnen CO2-Emissionen einsparen
Der Konzern verweist ausserdem auf Daten der Europäischen Kommission, wonach 25 bis 30 Prozent des Abfallvolumens in der EU aus Beton-Abbruchmaterial besteht und ein Grossteil davon wiederverwendet werden könnte. Das Recycling dieser Materialien wird dabei besonders im dicht bebauten Stadtgebiet empfohlen, wo auch der Grossteil des Altbetons anfällt.
In den fünf grössten EU-Ländern würden jedes Jahr rund 300
Millionen Tonnen Altbeton anfallen, wie Sika CEO Paul Schuler in der Mitteilung
erklärt. Mit der kompletten Rezyklierung könnten bis zu 15 Millionen Tonnen CO2-Emissionen
eingespart werden. In einem weiteren Schritt würden nun chemische Zusatzstoffe entwickelt,
um die Industrialisierung der neuen Technologie voranzutreiben. (mgt/pb)