SBB-Hochhaus spaltet Liestal
In Liestal BL wird am Wochenende über ein 57-Meter-Hochhaus abgestimmt. Alle Ortsparteien haben sich hinter das SBB-Projekt gestellt. Die Gegner befürchten eine Abwertung des Ortsbilds und haben kurzerhand eine Kröte auf das geplante Bauwerk gesetzt.
Für 100 Millionen Franken wollen die SBB im Baselbieter Kantonshauptort Liestal ein lang gezogenes Bahnhofgebäude, ein siebengeschossiges Bürohaus und einen bis zu 57 Meter hohen Turm bauen. Das Bahnhof- und das Bürogebäude sind unumstritten, doch das SBB-Hochhaus ist auf erbitterten Widerstand gestossen. Am 26. November entscheiden die Liestaler Stimmberechtigten.
„Zu gross und viel zu mächtig“
„Diese Kröte schlucken wir nicht“: Mit diesem Slogan setzt sich die „Gruppe für ein starkes Liestal“ gegen die Baupläne zur Wehr. Nach ihrer Meinung ist der SBB-Tower „zu gross und viel zu mächtig für die gesamte Umgebung“. Sie befürchtet zudem eine Konkurrenzierung der Geschäfte in der Altstadt durch die Läden im neuen Bahnhofkomplex. Um ihrem Anliegen deutlich Ausdruck zu verleihen, hat die Gruppe auf ihrem Flyer ordentlich „gephotoshoppt“: Auf dem geplanten Hochhaus hockt eine riesige Kröte.
Auf der anderen Seite stehen die politischen Parteien und das Gewerbe, die das SBB-Projekt vorbehaltlos unterstützen. Sie finden, das Hochhaus neben den Bahngleisen werde an diesem Ort niemanden stören und das Bild von Liestal nicht beeinträchtigen. Auch den Geschäften in der Altstadt werde nicht geschadet. Es sei keine neue Einkaufsmeile am Bahnhof geplant, sondern es werde vor allem Raum für 500 Arbeitsplätze geschaffen. (mgt)