07:00 BAUPRAXIS

Post Baulogistik AG: Effizientere Baustellen dank Baulogistik

Geschrieben von: Karin Stei
Teaserbild-Quelle: Post Baulogistik AG

Wie effizient und reibungslos eine Baustelle funktioniert, hängt nicht unwesentlich davon ab, wie die logis-tischen Herausforderungen gemeistert werden. Dies gilt insbesondere für Bauvorhaben oder Bauprojekte in urbanen Räumen oder technisch anspruchsvollen Arealen. Mit einer zentralisierten Baulogistik, wie sie die Post Baulogistik AG anbietet, lassen sich Bauprojekte effizienter, sicherer und nachhaltiger durchführen.

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Quelle: Post Baulogistik AG

Mit einer zentralisierten Baulogistik können Material- und Personenflüsse optimal gesteuert werden.

Der zunehmende Infrastrukturbedarf und die städtebauliche Entwicklung führen vermehrt zu Interessenskonflikten rund um Flächen und Verkehrswege. Zudem sind im Spannungsfeld zwischen Bauprojekten und ihrer Umgebung sowie erhöhter Ansprüche an Nachhaltigkeit neue Lösungen gefragt, um Bauprojekte termingerecht und effizient umzusetzen. Die Baulogistik als spezialisierte Dienstleistung gewinnt in der Schweiz deshalb immer mehr an Bedeutung als Erfolgsfaktor bei grossen und komplexen Bauvorhaben. 

Bei der Schweizerischen Post haben sich schon früh innovative Köpfe aus der Güterlogistik mit Kunden aus dem Bauumfeld zusammengetan. «Auf Grund der positiven Entwicklung und der steigenden Nachfrage wurde aus einer Business Unit per 1. April die Post Baulogistik AG», erklärt CEO Jürg Braunwalder. Da neue Prozessansätze wie Lean Construction eine immer grössere Rolle bei Bauplanungs- und Bauproduktionsprozessen spielen, wird auch die Baulogistik immer wichtiger. «Wenn man mit Lean-Prinzipien eine Baustelle betreiben will, ist eine zentrale, einheitliche Baulogistik eine wesentliche Voraussetzung», führt Jürg Braunwalder aus. Materialflüsse und Transportwege lassen sich dadurch optimieren. Redundante Logistikprozesse werden vermieden und verfügbare Ressourcen und Flächen optimal genutzt. Das senkt Kosten und beschleunigt den Bauablauf. «Baulogistik muss geplant werden und die Fähigkeit einschliessen, sich den ändernden Projektphasen anzupassen und auf Unvorhergesehenes zu reagieren», betont der CEO.

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Quelle: Post Baulogistik AG

Besonders in urbanen und dichtverbauten Gebieten sind die Platz-verhältnisse so prekär, dass Ablade-, Lade- und Manövrierplatz optimal genutzt werden müssen, um Engpässe zu vermeiden.

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Quelle: Post Baulogistik AG

Der Transport des Anliefermaterials an den Verwendungsort sind einige der vielfältigen Aspekte, die für die Baustelle geplant und umgesetzt werden müssen.

Baulogistik setzt perfekte Rahmenbedingungen 

Wie völlig unterschiedliche Bauprojekte von einer zentralisierten Baulogistik profitieren können, zeigt eine kleine Auswahl aus der Arbeit der Post Baulogistik AG. Eines der grössten Schweizer Bauvorhaben war das pRED Innovation Center der F. Hoffmann-La Roche AG in Basel. Für die erfolgreiche Umsetzung errichteten die Post-Spezialisten u.a. ein Konsolidierungslager, in dem die gigantische Menge an nötigen Waren gesammelt, zwischengelagert, für eine effiziente Belieferung passend zusammengestellt und Just-in-Time mit E-Lkws auf die pRED-Baustelle transportiert wurde. 

Die vorausschauende Planung von Amberg Loglay und die konsequente Ausführung durch die Post-Baulogistiker machte sich, neben dem pRED auch beim Umbau verschiedener Migros-Filialen bezahlt, die so pünktlich wiedereröffnet werden konnten. Die Vorteile einer zentralisierten Baulogistik kommen ebenso beim Parkhausbau für das Epinettes-Gebäude direkt am Bahnhof Lausanne zum Tragen. In dieser hochkomplexen Umgebung planen und koordinieren die Post-Baulogistik-Spezialisten Ver- und Entsorgung unter engen Platzverhältnissen und ermöglichten die permanente Anpassung der Baustelleninstallation. 

Das sorgt auch auf Seiten des Auftraggebers Grisoni-Zaugg SA für ein positives Fazit: «Eine zentralisierte Logistik fördert eine bessere Kommunikation zwischen verschiedenen Projektbeteiligten, wodurch Probleme schneller gelöst werden können, und die Zusammenarbeit verbessert wird. Sie trägt dazu bei, die betriebliche Effizienz zu verbessern, Kosten zu senken, das Ressourcenmanagement zu optimieren und gleichzeitig die Projektnachhaltigkeit zu verbessern», so Denis Carrere, Chef de projet grands travaux von Grisoni-Zaugg SA.

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Quelle: Post Baulogistik AG

Handwerker müssen sich bei einer zentralisierten Baulogistik nicht mehr selbst um die Entsorgung kümmern. Das spart Zeit für die eigentliche Arbeit.

Frühzeitig Baulogistik integrieren

Eine frühzeitige und ganzheitliche Baulogistikplanung deckt alle Bauphasen ab und berücksichtigt die Schnittstellen, Interessen und Anforderungen aller Beteiligten gleichermassen. Die Post-Bauspezialisten klären wann, welche Volumina an Materialien wo eingesetzt werden müssen und erstellen ein Logistikkonzept, welches auch eine fundierte Verkehrs- und Flächenanalyse miteinbezieht. Mögliche Konflikte entstehen so gar nicht, oder können schnell gelöst werden. Effiziente Materialflüsse, optimale Ressourcennutzung («Equipment Sharing»), nahtlose Kommunikation und eine bessere Termineinhaltung kommen so allen Gewerken zugute.

Beispiele guter Baulogistik

Wie völlig unterschiedliche Bauprojekte von einer zentralisierten Baulogistik profitieren können, zeigt eine kleine Auswahl aus der Arbeit der Post Baulogistik AG. Eines der grössten Schweizer Bauvorhaben war das pRED Innovation Center der F. Hoffmann-La Roche AG in Basel. Für die erfolgreiche Umsetzung errichteten die Post-Spezialisten u.a. ein Konsolidierungslager, in dem die gigantische Menge an nötigen Waren gesammelt, zwischengelagert, für eine effiziente Belieferung passend zusammengestellt und Just-in-Time mit E-Lkws auf die pRED-Baustelle transportiert wurde. Die vorausschauende Planung von Amberg Loglay und die konsequente Ausführung durch die Post-Baulogistiker machte sich neben dem pRED auch beim Umbau verschiedener Migros-Filialen bezahlt, die so pünktlich wiedereröffnet werden konnten. 

Die Vorteile einer zentralisierten Baulogistik kamen ebenso beim Parkhaus-bau für das Epinettes-Gebäude direkt am Bahnhof Lausanne zum Tragen. In dieser hochkomplexen Umgebung planen und koordinieren die Post-Baulogistik-Spezialisten Ver- und Entsorgung unter engen Platzverhältnissen und ermöglichten die permanente Anpassung der Baustelleninstallation. Das sorgte auch auf Seiten des Auftraggebers Grisoni-Zaugg SA für ein positives Fazit: «Eine zentralisierte Logistik fördert eine bessere Kommunikation zwischen verschiedenen Projektbeteiligten, wodurch Probleme schneller gelöst werden können, und die Zusammenarbeit verbessert wird. Sie trägt dazu bei, die betriebliche Effizienz zu verbessern, Kosten zu senken, das Ressourcenmanagement zu optimieren und gleichzeitig die Projektnachhaltigkeit zu verbessern», so Denis Carrere, Chef de projet grands travaux von Grisoni-Zaugg SA.

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Quelle: Grisoni-Zaugg SA

Enge Platzverhältnisse und die sensible Lage an Gleisen und Bahnhof meisterten die Post Baulogistiker beim Bau des Parkhauses des Epinettes-Gebäudes in Lausanne.

«Fehler in der Planung bezahlt man teuer in der Ausführung»

Jürg Braunwalder CEO Post Baulogistik AG

Quelle: zvg

Jürg Braunwalder, CEO Post Baulogistik AG.

Das Baublatt hat mit Jürg Braunwalder, CEO der Post Baulogistik AG, über die Bedeutung der (zentralisierten) Baulogistik für die Baubranche gesprochen. 

Warum gewinnt die Baulogistik an Bedeutung als Wettbewerbsfaktor in der Baubranche? 

Jürg Braunwalder: Das Bauen hat schon immer logistische Fähigkeiten und Leistungen inkludiert. Dies umfasst alle Aspekte des Material-, Personen-, und Informationsflusses für die Ver- und Entsorgung einer Baustelle. Der permanente Kostendruck und der zunehmende Fachkräftemangel erfordern Optimierungen in allen Bereichen. Die Logistik als Optimierungspotenzial wurde in der Vergangenheit (und teilweise auch heute noch) oft als zweitrangig angesehen. Ein zusätzliches Potenzial in Zeiten des Fachkräftemangels ist die Auslagerung von Logistik und Nebenleistungen (zirka 30 Prozent der Arbeitszeit einer Fachkraft auf dem Bau).   

Baulogistik wird oft mit Lean Construction und Lean Management in Bauprojekten in einem Atemzug genannt. Inwiefern unterstützt sie diese Konzepte? 

Lean Konzept, also schlanke Organisationen und Prozesse und die Vermeidung von Verschwendungen, funktionieren schlicht nicht ohne eine sehr gute Logistik. Dies gilt in der Bau-, der Maschinen- oder der Pharmaindustrie oder anderen Industrien gleichermassen. Die Logistik ist in diesem Sinne ein «Enabler» oder eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Realisierung von Lean-Konzepten. 

Seit knapp fünf Jahren entwickelt die Post das Geschäftsfeld Baulogistik. Welche Ziele sind damit verbunden und welche Kompetenzen bringt die Post mit? 

Wie bei jedem Unternehmen ist ein primäres Ziel, ein profitables und nachhaltig wachsendes Geschäft zu entwickeln. Im Falle der Post und der Baulogistik geschieht dies im Rahmen der Strategie «Post von Morgen», als ein Teil der Bestrebungen, rückläufige Geschäftsfelder (zum Beispiel Briefpost und Post Netz) zu kompensieren. Die Post hat Logistik in ihrer DNA. Die Qualität der logistischen Dienstleistungen der Post ist Weltspitze. Mit diesen Genen, den logistischen Kompetenzen und mit Fachleuten aus der Bauindustrie haben wir die Baulogistik der Post aufgebaut.

Was sind die Vorteile einer zentralisierten Baulogistik, die von Experten wie der Post Baulogistik angeboten werden? Und wann macht sie Sinn? 

Am einfachsten ist der Vergleich einer Baustelle auf der 5, 10 oder 15 Gewerke (Unternehmen) parallel, also redundant, Logistikprozesse betreiben. Durch die Zentralisierung und die Spezialisierung gibt es hier ein erhebliches Optimierungs-potenzial für alle Beteiligten. Die Zentralisierung verringert die Komplexität in der Koordination und Kommunikation, speziell für das Baumanagement. Erst durch eine Zentralisierung können Konzepte wie eine einheitliche Entsorgung, «Equipment Sharing» oder eine Verkehrs- und Materialflussteuerung realisiert werden.  Es gibt keine genaue Definition, wann Zentralisierung Sinn macht. Drei Faktoren spielen jedoch eine grosse Rolle: 

  • Die Grösse respektive das Materialvolumen eines Bauvorhabens (ab zirka 20 bis 30 Millionen Franken Bausumme … ganz grobe Schätzung) 
  • Die Komplexität des Objektes (eine Einstellhalle ist einfach, ein Laborgebäude ist komplex) 
  • Die Lage und die operativen Rahmenbedingungen (zum Beispiel urban, verfügbare Verkehrswege etc.) 

Die Kombination dieser drei Faktoren ist entscheidend. 

Wieso ist eine frühe Einbeziehung von Baulogistik-Experten bereits in der Planungsphase wichtig? 

Die individuellen Herausforderungen und Risiken einer Baustelle müssen möglichst früh erkannt werden, um geeignete Massnahmen und Lösungen bereits in der Planung des Bau-ablaufes zu berücksichtigen. Dazu gehören z. B. die Planung und Dimensionierung von Transportmöglichkeiten und Flächen-bedarfen sowie die Organisation von Material- und Personalflüssen. Fehler in der Planung bezahlt man teuer in der Ausführung. Das ist nicht nur beim Bauen so. Planen bedeutet aber auch vorbereitet zu sein auf das Unplanbare, das Unvorher-gesehene und das gibt es beim Bauen immer. (Interview: ks)

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