Poröser Beton mit Kunststoffmüll macht Strassen trockener
Zerschredderte Abfälle aus der Bauteilfertigung des Flugzeugherstellers Boeing machen ihn möglich: besonders wasserdurchlässigen Beton, der als Belag von Fusswegen bei starkem Regen die Kanalisation entlasten kann. Mischt man gemahlenen Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoff (CFK) unter Beton, wird er porös und lässt das Wasser direkt in den Grund sickern. Das Risiko von Überflutungen wird so eingedämmt.
Quelle: zvg
Alles im Fluss: der mit Kunststoffabfällen durchsetzte Beton lässt das Wasser beinahe durchfliessen.
Das Verfahren haben Karl Englund und Somayeh Nassiri vom Lehrstuhl für Bau- und Umwelt-Ingenieurtechnik der Washington State University entwickelt. Neu ist ihre Idee nicht. Schon jetzt wird in vielen Städten der USA auf wenig befahrenen Strassen poröser Beton eingesetzt. Allerdings ist jener im Gegensatz zu Nassiris und Englunds Material nicht besonders haltbar. Laut den beiden Wissenschaftlern verbessert der CFK nicht nur die Haltbarkeit, sondern auch die Festigkeit des porösen Betons. "Die Qualität entspricht der von normalem Beton", sagt Nassiri.
Die Zuschlagmengen seien zudem so gross, dass es sich für Recycler lohne, das Material zu zerkleinern, damit es von der Industrie genutzt werden könne. "Wir haben es mit Abfall zu tun. Da sollte man nicht viel Geld ausgeben müssen, um ihn zu nutzen", so Englund. Ihr Verfahren minimiere Energieverbrauch und Kosten. Nun suchen die beiden konkrete Anwendungen für ihre Innovation, denn bisher wurde sie lediglich im Labor getestet. (mai)