Phasenleitmaterial: Energiesparen mit Kokosnuss, Zitrone und Birke
Energiesparen mit Kokosnuss, Zitrone und Birkenholz: Ein schwedisches Forscherteam hat hat ein Phasenleitmaterial entwickelt. Steigt die Temperatur verflüssigt es sich und speichert Wärme, sinkt die Temperatur auf 24 Grad und darunter kristallisiert es und gibt Wärme ab.
100 Kilogramm des Materials könnten pro Tag etwa 2,5 Kilowattstunden an Heiz- und Kälteenergie einsparen, erklären Peter Olsén und Céline Montanari von der Königlichen Technischen Hochschule, die den Stoff entwickelt haben.
Für das Material wird zunächst Birkenholz Lignin entzogen, in der Folge wird das Holz so transparent wie etwa Milchglas, ist aber brüchig. Danach werden die Poren mit einem aus Zitronen gewonnenen Monomer aufgefüllt, sogenanntem Limonenacrylat. Dann wird das Monomer leicht erhitzt, wobei ein Kunststoff, der die Struktur des Holzes stabilisiert. Dieser wiederum schließt aus Kokosnüssen hergestellten Laurylalkohol oder vielmehr 1-Dodecanol ein, der als Phasenwechselmaterial dient, also je nach Temperatur Wärme speichert oder abgibt.
Einsatz beim Bau von Gewächshäusern
Aktuell lässt sich das Baumaterial erst für den Innenbereich verwenden - sofern es dann industriell hergestellt wird. Laut dem Wissenschaftsteam zum Beispiel anstelle von Gipskartonplatten.
Wie Olsén erklärt, braucht es aber noch weitere Forschungsarbeit um es fit für den Aussenbereich zu machen. Ist es es so weit, dann kann der Stoff neben dem Innenausbau als Fassadenverkleidung eingesetzt werden, wegen seiner Lichtdurchlässigkeit aber auch zum Beispiel für den Bau von Gewächshäusern. Gemäss Olsén und seinen Kollegen würden die Pflanzen bei starker Sonneneinstrahlung vor Überhitzung geschützt. Wird es nachts kühler, gibt das Material die gespeicherte Wärme wieder ab, sodass weniger geheizt werden muss. (mit/mai)