Julierturm soll bis August 2023 erhalten bleiben
Der Rote Turm auf dem Julierpass soll in die Verlängerung gehen und bis Ende August 2023 erhalten bleiben, danach läuft laut Giovanni Netzer, Intendant des Festivals, die natürliche Haltbarkeit des Turmes ab. Danach sollen neue Bühnenräume in den Dörfern des Surses den Julierturm ersetzen.
Quelle: Lino Schmid, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Soll bis im Sommer nächstes Jahr erhalten bleiben: der Rote Turm auf dem Julierpass.
Damit der Turm bis im August 2023 bespielt werden kann, hat das Kulturfestival Origen ein entsprechendes Gesuch für das Theaterhaus eingereicht. Ursprünglich hätte es nur bis Ende Jahr bespielt werden sollen.
Der Bau hat sich laut Nova Fundaziun Origen, die hinter dem Bündner Kulturfestival steht, innert weniger Jahre zu einer Plattform mit europaweiter Ausstrahlung für zeitgenössisches Bühnenschaffen entwickelt. Über zwanzig Uraufführungen sind eigens für den Julierturm geschaffen worden. Derweil wurde der Spielplan seit 2017 kontinuierlich erweitert, die Vorstellungen sind meiste ausverkauft, wie Origen in der Medienmitteilung festhält. Der Julierpass sei für Künstler aus ganz Europa zum Symbol für kreative Freiheit in grossartiger Natur geworden.
Müsste der Turm im Herbst abgebaut werden, fehle Origen ein ganzjährig bespielbares Haus. Die Theaterproduktion müsste um mehr als die Hälfte gedrosselt werden. Wie es im Communiqué weiter heisst, wäre der Schaden wäre gross, für Origen und die gesamte Region. So ersucht man nun bei der Gemeinde Surses und beim Amt für Raumentwicklung Graubünden um eine Verlängerung der Standzeit des Turmes bis August 2023. Dies mit der Begründung, dass Origen auf die ganzjährig nutzbare Spielstätte angewiesen ist, damit der erweiterte Spielbetrieb aufrechterhalten und die Folgen der Coronakrise aufgefangen werden können.
Das Coronavirus wirkt sich auf das Festival aus
Ausschlag für den ursprünglichen Abbautermin Ende des Jahres hatte eine vorsichtige Einschätzung der Attraktivität des Ortes gegeben. "Wir sind davon ausgegangen, dass das Interesse an der Spielstätte nach drei Jahren nachlassen würde", sagt Intendant Giovanni Netzer. Das Gegenteil sei eingetreten. "Wir haben die Anzahl der Vorstellungen in den letzten Jahren verdoppelt."
Kommenden Sommer sollen Künstler aus Paris, St. Petersburg, München, Wien, Zürich, Stuttgart und Den Haag auf dem Pass eine ganze Reihe von Uraufführungen realisieren - zusammen mit Chören und freischaffenden Künstlern des Kantons.
Das Coronavirus hat Folgen, auch für Origen. Das Festival musste bereits im Winter insgesamt acht Vorstellungen auf dem Pass absagen. Möglicherweise müsse der ganze kommende Festivalsommer gestrichen werden, falls das Versammlungsverbot bestehen bleibt. Für Origen wäre das fatal: es wurden zehn Uraufführung für den diesjährigen Festivalsommer in Auftrag gegeben. (mai/sda)