12:41 BAUPRAXIS

Neue Farbmischung macht Stahlteile feuerfest

Teaserbild-Quelle: sbox, pixabay, gemeinfrei

Forscher der Nanyang Technological University (NTU) in Singapur haben einen Speziallack entwickelt, die Bauteile aus Stahl, Stahlbeton und Holz zwei Stunden lang vor der Zerstörung durch Feuer bewahrt. «FiroShield» soll nächstes Jahr zertifiziert werden.

Das Forscherteam präsentiert seinen neuen Brandschutz in unterschiedlichen Farben.

Quelle: zvg

Das Forscherteam präsentiert seinen neuen Brandschutz in unterschiedlichen Farben.

Um Bauteile gegen Feuer zu schützen, werden entsprechende Beschichtungen aufgetragen. Die Anwendung ist aber aufwendig und dadurch teuer. Mit «FiroShield» soll sich das ändern. Der Speziallack, entwickelt von Forschern aus Singapur, basiert auf denselben Harzen, die für normalen Lack benutzt werden. Um eine Feuer- und Korrosionsbeständigkeit zu erreichen, wurde allerdings eine Kombination gängiger Chemikalien hinzugefügt. Dazu gehören laut einer Mitteilung der Universität auch endotherme Chemikalien. Diese absorbieren Wärme, was eine chemische Reaktion auslöst. Diese wiederum sorgt dafür, dass «FiroShield» am Stahl haftet. «Bei einem Brand bildet unsere Beschichtung eine kompakte verkohlte Schicht, die als schützende Barriere gegen die Hitze wirkt», erklärt Aravind Dasari, Assistenzprofessor an der NTU. Zwar bildeten auch typische Brandbeschichtungen eine verkohlte Schicht. Die sei allerdings eher dick und schaumartig und könne leicht abfallen, was das Bauteil ungeschützt dem Feuer aussetze. Laut den Forschern können mit dem Speziallack zwei Stunden Zeit gewonnen werden.

Die Anwendung ist laut Mitteilung denkbar einfach: «FiroShield» kann auf blankem Stahl aufgetragen werden, und zwar ohne Vorbereiten der Oberfläche durch Sandstrahlen. Das Material sei auch auf anderen Baustoffen wie Stahlbeton und Brettschichtholz einsetzbar. Um das gewünschte Resultat zu erreichen, seien lediglich fünf Schichten nötig statt bis zu 15 wie bei herkömmlichen Schutzlacken. Das neue Material kann ausserdem einfach mit normaler Farbe versetzt werden.

Die Forscher wollen in einem nächsten Schritt ihren Speziallack nun von amtlicher Seite prüfen und zertifizieren lassen. Wie es heisst, soll dieser Prozess bis im April nächsten Jahres abgeschlossen sein. (mt/pd)

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