12:06 BAUPRAXIS

Neue Autobahnbrücke über den Firth of Forth

Teaserbild-Quelle: Foto: Claudia Bertoldi

Bei Edinburgh wird seit 2011 eines der grössten Verkehrsprojekte Grossbritanniens verwirklicht: Die 2,7 Kilometer lange Forth Crossing Bridge wird die weltweit längste Schrägseilbrücke mit drei Pylonen sein. Bei ihrer Montage kommen Liebherr-Turmdrehkrane mit Spezialkonstruktion zum Einsatz.

Weithin sichtbar ragen die drei Brücken-Pylonen wie riesige Türme aus dem Flussbett. Seit fünf Jahren wird am und im Firth of Forth gebaut. Voraussichtlich Ende 2016 sollen die Arbeiten an der «Forth Crossing Bridge» beendet sein. Die Brücke bildet den neuen Teil der Autobahn M90, der wichtigsten Verkehrsader von Edinburgh in den Norden Schottlands. Sie wird die daneben verlaufende, 1964 erbaute «Forth Road Bridge» ersetzen, welche die Sicherheit für den ständig zunehmenden Verkehr über den Firth of Forth nicht mehr gewährleisten kann. Als dritte, fast parallele Verbindung überquert der Neubau den breiten Meeresarm an der Ostküste Schottlands, in dem der Fluss Forth in die Nordsee mündet. Der Forth trennt die schottischen Lowlands von den Highlands. Als erste Direktverbindung wurde von 1883 bis 1890 die Eisenbahnbrücke «Forth Bridge» errichtet.

Auf der derzeit bedeutendsten Baustelle Schottlands sind drei Liebherr-Oberdrehkrane 630 EC-H 40 Litronic am Bau der Brücke beteiligt. Zudem kommen auf dem riesigen Areal zwölf weitere Typen von Liebherr-Mobil-Teleskopkranen und Gittermastkranen zum Einsatz.

Enorme logistische Vorbereitungen

Mitten im Fluss stehen die Turmdrehkrane. Sie überragen die 200 Meter hohen Brücken-Pylonen, die mit ihrer Hilfe langsam in die Höhe wuchsen und von denen nun seitlich die Brückenkonstruktion zusammenwächst. Liebherr war nicht nur für die Bereitstellung der Krane, sondern auch für ihre Projektierung zuständig. In der Region herrschen sehr hohe Windgeschwindigkeiten vor. Diese mussten bei der Spezialkonstruktion, wie auch bei den erforderlichen Berechnungen für die Turmabspannung und die Belastung der Senkkastengründung berücksichtigt werden.

Die drei Turmdrehkrane stehen jeweils auf einem vom Bauherr aus Stahl errichteten sogenannten Caisson-Fundament bei den Brücken-Pylonen im Wasser. Die Montage der Turmdrehkrane erfolgte mit Hilfe einer Barge, auf der ein Raupenkran stand. Die einzelnen Kranteile wurden auf dem Festland vormontiert.

Die besondere Herausforderung beim Projekt ist die geforderte Umschlagsleistung von 30 000 Tonnen Stahl mit teilweise sehr hohen Einzelasten. Für solche Einsätze sind die Turmdrehkrane 630 EC-H 40 Litronic besonders geeignet, da sie auch bei hohen Windgeschwindigkeiten eingesetzt werden können. Während der Bauarbeiten klettern sie an Brücken-Pylonen bis auf 212 Meter Hubhöhe. Sie erreichen dabei eine Gesamthöhe von 235 Metern.

Alle drei Krane sind mit einem 36-Meter-Ausleger ausgestattet, der an der Auslegerspitze bis zu 18 Tonnen anheben kann. Bis zu einer Ausladung von 18 Metern sind die Krane auf 40 Tonnen Traglast ausgelegt. Diese Konfiguration ermöglicht eine besonders hohe Umschlagleistung mit schweren Lasten, unter anderem bei der Montage der vorgefertigten Brückenteile. Unterstützt wird diese Hebekapazität von 110-Kilowatt-Hochleistungshubwerken von Liebherr. Sie ermöglichen die beim Bau benötigten schnellen Hubgeschwindigkeiten. (cb)

Den kompletten Arikel lesen Sie in der neuen Ausgae des Baublatts Nr. 5 vom 5. Februar 2016.

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