«Natuurhuis»: Ein klimafreundliches Haus aus Stroh und Holz
Eine niederländische Baufirma suchte in einem Wettbewerb nach
einem «Natuurhuis» – einem Baumodell für klimafreundliche Wohnhäuser.
Fündig wurde sie schliesslich in einem Vorschlag für Reihenhäuser aus Stroh und Holz.
Quelle: Ballast Nedam
Das siegreiche «Natuurhuis» besteht aus Holzelementen, die mit gepresstem Stroh gefüllt sind und besitzt eine Dachbegrünung, die in eine begrünte Fassade übergeht.
Mit dem «Natuurhuis»-Wettbewerb suchte das niederländische Bau- und Planungsunternehmen Ballast Nedam Development nach einem umwelt- und klimafreundlichen Modell für den Bau von Wohnhäusern. Aus über 70 eingereichten Entwürfen schafften es vier ins Final und wurden anschliessend von einer Jury nach den Kriterien gesundes Wohnen, umweltfreundlichem Material, Energieleistung, Einbezug der Natur, biologische Vielfalt und Erschwinglichkeit bewertet.
Durchsetzen konnte sich schliesslich das Konzept des Büros «architecten|en|en» und der Baufirma Bouwbedrijf Van Herpen. Sie schlugen ein Bausystem mit über 80 Prozent biobasierten Materialien vor. Dieses besteht aus Fassaden aus vorgefertigten Schnellbauelementen aus Holz, die mit gepresstem Stroh gefüllt sind. Dadurch könne eine optimale Isolierung und ein gesundes Raumklima geschaffen werden, heisst es auf der Webseite der Architekten.
Durchgehende Begrünung und erhöhte Häuser
Neben dem Bausystem sollen die entworfenen Wohnbauten mittels einem Holzrahmen leicht angehoben über dem Boden liegen, um einen nahtloseren Übergang zwischen den Häusern und ihrer natürlichen Umgebung zu gewährleisten. Die Gebäude werden zudem von Holzelementen umgeben, die aus dem Bodenrahmen herausragen. Auf der Südseite sollen die Bauten eine Pergola erhalten, die als natürlicher Sonnenschutz dienen kann.
Quelle: Ballast Nedam
Dank Solarpanels, die auf der Südseite des Dachs installiert sind, sollen die Wohnbauten mehr Strom erzeugen, als sie verbrauchen. Mittels einem Holzrahmen liegen die Häuser zudem leicht angehoben über dem Boden, um einen nahtloseren Übergang zwischen den Häusern und der umliegenden Landschaft zu schaffen.
Darüber hinaus soll das «Natuurhuis» auch hinsichtlich des Energiebedarfs punkten: Mittels Solarpanels, die auf der Südseite des Dachs montiert sind, soll es mehr Strom erzeugen, als es verbraucht. Auf der anderen Seite sehen die Architekten eine Dachbegrünung vor, die in eine begrünte Fassade übergeht. Regenwassertanks sorgen abschliessend für eine weitgehend unabhängige Wasserversorgung.
Baumodell für klimafreundliche Wohnhäuser
Das «Natuurhuis» stehe für eine neue «Normalität» und einen «Materialwechsel» im Wohnungsbau in den Niederlanden, heisst es in einer Mitteilung von Ballast Nedam zum Ergebnis des Wettbewerbs. Das Haus zeichne sich durch eine naturnahe und klimaangepasste Bauweise aus. Ziel des Wettbewerbs war es laut dem Unternehmen, eine Art Baumodell für klimafreundlichere Wohnhäuser zu erarbeiten, das in grossem Massstab auf dem Markt verwendet werden kann.
Nun wird das Naturhaus auch in einem ersten Pilotprojekt realisiert: In der niederländischen Stadt Heeze in der Provinz Noord-Brabant werden acht Reihenhäuser nach dem Konzept gebaut. Der Bau des ersten Wohnhauses soll voraussichtlich Mitte 2023 starten. (pb)
Quelle: Ballast Nedam
Das siegreiche Naturhaus wird nun auch in einem ersten Pilotprojekt realisiert: In der niederländischen Kleinstadt Heeze werden acht Reihenhäuser nach dem Konzept gebaut.
Quelle: Ballast Nedam
Die Gebäude werden von Holzvorrichtungen umgeben, die aus dem Bodenrahmen herausragen.
Quelle: Ballast Nedam
Auch der Innenbereich im Naturhaus ist mehrheitlich mit Holz ausgestattet.