Munot: Schaffhauser Wahrzeichen besser beleuchtet
Seit dieser Woche wird der Munot abends viel gezielter erleuchtet. Die rundum erneuerte Beleuchtung der Schaffhauser Festungsanlage ist umweltschonender als die bisherige.
Quelle: SH Power
Der Munot im goldweissen Licht: Strahler mit Präzisionsfilter leuchten die Schaffhauser Festung ganz gezielt aus.
Seit über 400 Jahren thront der Munot über Schaffhausen. Die Festungsanlage ist das Wahrzeichen der Stadt. Das repräsentative Bauwerk wird denn auch schon seit Jahrzehnten abends illuminiert. Doch das bisherige Beleuchtungssystem, bestehend aus Quecksilberdampflampen aus den Achtzigerjahren, war technologisch veraltet und am Ende seiner Lebensdauer angekommen. Zudem hatte es die Südseite des Munots grossflächig mit Schweinwerfern angestrahlt. Neben dem Gebäude wurden auch Teile des Rebhangs sowie des Nachthimmels durch das grünliche Licht der Quecksilberdampflampen ungewollt erhellt. Die von der Stadt Schaffhausen einsichtige Munot-Nordseite, Richtung Emmersberg, lag dagegen komplett im Dunkeln.
2018 beschloss der Schaffhauser Stadtrat deshalb, die Beleuchtung der Festungsanlage erneuern zu lassen. Mit der Konzeption der neuen Munotbeleuchtung wurde das Planungsbüro Atelier Dreher aus Flurlingen ZH beauftragt. Verantwortlich für die technische Umsetzung war die stadteigene Energieversorgerin SH Power. Nach erfolgreichen letzten Tests wurde nun Anfang Woche die zeitgemässe Beleuchtung des Schaffhauser Wahrzeichens offiziell eingeweiht. Die Investitionen für Planung und Realisation der neuen Munotbeleuchtung belaufen sich auf rund 330'000 Franken.
Quelle: SH Power
Neu wird auch die Munot-Rückseite in Szene gesetzt.
Streulicht ade
Das neue Beleuchtungssystem taucht den Munot sowie die Wehrmauern jetzt von allen Seiten in ein goldweisses Licht. Dank moderner Lichttechnologie wird das Schaffhauser Wahrzeichen nicht mehr angestrahlt, sondern akzentuiert erleuchtet. Präzisionsfilter in den Strahlern lenken das Licht exakt dorthin, wo es benötigt wird und sparen jene Bereiche aus, die nicht erleuchtet werden sollen. So bleiben der Hirschgraben, der Rebhang und auch der Nachthimmel unbeleuchtet. Einerseits hebt sich der Munot damit besser von der Umgebung ab, andererseits werden die Anwohnerinnen und Anwohner, Tiere und Pflanzen nicht von Streulicht beeinträchtigt.
Eine besondere Bedeutung verleiht die erneuerte Munotbeleuchtung dem Munotglöggli, das seit über 400 Jahren jeden Abend um 21 Uhr von Hand geläutet wird. Während der rund fünf Minuten, in denen Schaffhausens prominenteste Glocke jeweils läutet, wird sie jetzt erleuchtet. So ist das Munotglöggli in der Stadt Schaffhausen unabhängig von der Jahreszeit hör- und sichtbar. (gd/pd)
Quelle: SH Power
Dank der gezielten Beleuchtung bleibt der Rebhang mit seinen tierischen Bewohnern im Dunkeln.
Die Baugeschichte des Munot
Nach dem Beitritt Schaffhausens zur Eidgenossenschaft 1501, und erst recht nach der Reformation 1529, bestand der Wunsch, die Stadtbefestigung zu verstärken. Nach jahrelangem Planen beschlossen die Räte am 6. November 1563 den Bau der neuen Artilleriefestung. Von 1564 bis 1589 wurde am Munot gebaut, teilweise auch in Fronarbeit. Als Artilleriefestung war der Munot ein Teil der Stadtbefestigung. Die am Bau verwendeten Elemente wie Caponnièren, Kasematte mit Lichtschächten und Geschütznischen mit Rauchabzügen, entsprachen dem damaligen, eher schon veralteten Stand der Wehrtechnik. Einiges am Munot deutet darauf hin, dass es den Schaffhausern nicht nur um die Befestigung der Stadt, sondern auch darum ging, ein eindrückliches, repräsentatives Bauwerk zu schaffen. Mehr Infos unter www.munot.ch