Mit „Dracheneiern“ Vulkane beobachten
„Dracheneier“ nennen sich kleine Hightechgeräte, die Forscher der Universität von Bristol zur Überwachung aktiver Vulkane entwickelt haben. Dabei handelt es sich um besonders energieeffiziente und äusserst robuste Sensorsysteme.
Quelle: doctor-, Pixabay
Gewaltige Kräfte: Vulkanausbruch auf Hawaii.
Krater von aktiven Vulkanen sind in der Regel schlecht zugänglich und unwirtlich. Mit den Dracheneiern sollen sich solche Orte besser überwachen lassen. Und sie sollen dabei helfen, drohende Gefahren besser abzuschätzen und zu prognostizieren. Das ist die Idee der Wissenschaftler. Sie haben die Hightechgeräte mit autonomen, intelligenten Sensoren sowie hochmodernen Detektoren für Temperatur, Luftfeuchtigkeit, giftige Gase und Schwingungen ausgerüstet. Zudem sind die kleinen Helfer leicht genug, um mittels Drohnen an ihren Einsatzort gebracht werden können.
Allerdings nehmen die Dracheneier erst den Vollbetrieb auf, wenn sich vulkanische Aktivitäten bemerkbar machen. Das heisst, sie können so viele Monate ohne nennenswerten Energieverbrauch vor sich hinschlummern. Sie „erwachen“ erst, wenn vulkanische Aktivitäten abzeichnen und senden wenig später die gewonnenen Daten an eine bis zu zehn Kilometer entfernte Empfangsstation. Dass sie auch ausserhalb des Labors funktionieren, zeigten ersten Tests auf dem Vulkan von Stromboli.
Allerdings sehen die Wissenschaftler noch weitere Anwendungsfelder für ihr „Ei“: Auch die Überwachung von Atomendlagern oder von Gletschern soll mit den kleinen Helfern möglich sein. Die Geräte müssen dafür jedoch noch entsprechend modifiziert werden, denn aktuell sind sue so angelegt, dass sie sich erst bei vulkanischen Bodenerschütterungen in Betrieb setzen. (mai/mgt)