Lesetipp: Viele bunte Marmorsteine
Marmor in allen Farben, aufwendig koloriert der Natur nachempfunden: Der Kupferstecher Adam Ludwig Wirsing hat im 18. Jahrhundert einen prächtigen Band mit zahllosen gemalten Marmorproben herausgegeben. Er kann Online bewundert werden.
Quelle: Adam Ludwig Wirsing
Adam Ludwig Wirsing widmete in seinem Werk dem Marmor aus der Schweiz ein eigenes Kapitel. („Abbildungen der Marmorarten und einiger verwandten Steine nach der Natur mit Farben auf das sorgfältigste erleuchtet“, 1775)
«Röthlichweisser mit rothen, grünen und schwärzlichen
Flecken und Adern durchzogener Marmor», beschreibt der Nürnberger
Kupferstecher und Kunsthändler Adam Ludwig Wirsing (1733-1797) Marmor aus
Grindelwald und merkt an, dass die grünen Flecken und Adern ton- oder
serpentinartig zu sein scheinen und Politur nicht gut annehmen.
Wirsing hat um 1775 einen lateinisch-deutschsprachigen Band
über Marmor herausgegeben: «Abbildungen der Marmorarten und einiger verwandten
Steine nach der Natur mit Farben auf das sorgfältigste erleuchtet». Er listete
darin Marmor aus dem süddeutschen Raum, aus der Schweiz und Österreich auf. Die
zum Teil leuchtend farbigen Bildtafeln zeigen Marmorproben, deren Maserungen
Wirsing akribisch der Natur nachempfunden hat, in dem er mehrere Farbschichten
übereinander auftrug.
Verwechslungen und Betrügereien verhindern
Zudem fand das Buch damals auch über die Grenzen hinaus
Beachtung. «Es gibt nur wenige Dinge in der Natur, die eine grössere
Artenvielfalt aufweisen als Marmor», berichtete die englische
Literaturzeitschrift «Monthly Review» nachdem der Band erschienen war. «Um die Verwechslungen
und Betrügereien, die in diesem Bereich vorkommen, zu verhindern, hat der
geniale Herr Wirsing aus Nürnberg den Plan gefasst, eine Serie von Drucken
herauszugeben, in der jede Marmorart mit ihrer richtigen Farbe und ihren
besonderen Eigenschaften wiedergegeben wird.» Ein Teil dieses Plans habe er
bereits verwirklicht, kürzlich seien die ersten Farbtafeln erschienen.
Wer in dem Werk blättern will, findet es in der Digitalen
Bibliothek der Universität Heidelberg. (mai)
Quelle: Adam Ludwig Wirsing
Marmor aus der Schweiz in „Abbildungen der Marmorarten und einiger verwandten Steine nach der Natur mit Farben auf das sorgfältigste erleuchtet“.