Kunsthandwerk: Inspiriert von Beton und Holz
Im alten Näfelser Hänggiturm, wo früher die bunt bedruckten Glarner Tücher getrocknet wurden, entstehen jetzt Möbel und Wohnaccessoires aus Beton in Kombination mit Holz, Glas oder Metall. Laszlo Szabo und Nadja Winter haben hier im vergangenen Sommer ihre neue Werkstatt bezogen.
Manche Menschen haben das Glück und machen ihr Hobby zum Beruf. Ganz so klar war die Sache bei Laszlo Szabo zwar nicht, aber dass er heute in seinem Beruf voll aufgeht, ist offensichtlich. Der 31-Jährige ist gelernter Maurer. Beton und Baumaterialien gehören also schon seit geraumer Zeit zu seinem Arbeitsalltag. Doch bis zur Gründung des eigenen Unternehmens vergingen einige Jahre. «Ich war eigentlich immer ganz zufrieden bei der handwerklichen Arbeit auf dem Bau. Aber ich verspürte relativ schnell den Drang, weiterzukommen und etwas anderes zu machen», berichtet der gebürtige Rheintaler.
Unser Treffpunkt ist in der Gewerbezone in Näfels, unweit des Bahnhofs. Seit August 2018 hat die «Szabo Homedesign» hier ihren Sitz. Die «neue» Werkstatt ist gar nicht so einfach zu finden. Sie liegt ein wenig versteckt in einem der historischen Fabrikgebäude des Näfelser Mühlhäusern-Quartiers, die den Glarus im vergangenen Jahrhundert prägten. Im rund 150 Jahre alten Hänggiturm wurden früher Stoffbahnen zum Trocknen aufgehängt. Die fast zehn Meter hohen, rauen Wände mit den kleinen quadratischen Fenstern umschliessen die komplette Werkstatt. Momentan konzentriert sich noch alles im Erdgeschoss: Werkzeuge, Betonmischer, Werkbank, Wassertank, Materialvorräte, Schalungselemente und einige fertige Betonteile befinden sich allesamt hier. Direkt neben dem Eingangstor steht das Empfangspult mit einer Leuchte – natürlich aus eigener Produktion.