Korrosion im Stahlbeton: Wenn der Zahn der Zeit am Eisen nagt
Bröckelnde Betonoberflächen, Risse und Ausbrüche, rötlich-braun gefärbte Flecken und freiliegende Armierungseisen an Wänden und Decken sind bei Stahlbetonkonstruktionen Warnsignale. Es sind deutliche Anzeichen von Korrosion der Bewehrung. Ist diese stark fortgeschritten, kann sie die Tragsicherheit des Bauwerks gefährden.
Quelle: zvg
Sichtbare Korrosion an den Stützen und dem Widerlager einer Stahlbetonbrücke.
Die durch Korrosion verursachten
jährlichen Kosten sind weltweit enorm. In den meisten Industrieländern liegen
sie laut Ueli Angst, Professor am Departement Bau, Umwelt und Geomatik der ETH
Zürich, bei rund drei Prozent des Bruttoinlandprodukts. Auch die Schweiz wird
von diesem Phänomen nicht verschont. Vor allem Infrastrukturbauten sind
betroffen, denn sie stehen zumeist in direktem oder indirektem Kontakt zu
Tausalzen, die in Kombination mit Frost schwere Schäden verursachen
können.
Das Thema «Korrosion im Stahlbeton – neue Entwicklungen»
stand im Mittelpunkt eines Expertentreffens der Wissenschaftlich-Technischen
Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. (WTA Schweiz)
in Zürich.
Stahlbeton besitzt bei einer ausreichenden Betondeckung
infolge des Calciumhydroxids im Zementstein einen natürlichen Korrosionsschutz.
Dabei bildet sich eine stabile Passivschicht aus Eisenoxiden auf der
Stahloberfläche aus, die die Korrosion der Bewehrungseisen praktisch
vollständig verhindert; es besteht ein sogenannter passiver Korrosionsschutz.
Dringen Chloride in den Beton ein und reichern sich dort an, kann Korrosion einsetzen. Mit voranschreitender Korrosion gerät die statische Sicherheit des Bauwerks in Gefahr. Um dies zu verhindern, werden besondere Anforderungen an die Betonzusammensetzung und die Stärke der Überdeckung der Bewehrungsstähle gestellt.
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