15:52 BAUPRAXIS

Klimawandel: Gebäudeplaner im Schwitzkasten

Geschrieben von: Stefan Gyr (stg)

Die grosse Herausforderung wird in Zukunft die Kühlung im Sommer sein und nicht mehr das Heizen im Winter. Forscher suchen nach Wegen, wie Gebäude den Menschen auch noch an den Hitzetagen einen angenehmen Aufenthalt bescheren und gleichzeitig Energie sparen können.

Er erntete am Passerelle-Workshop an der Hochschule Luzern einige ungläubige Blicke, der Physiker und Klimaingenieur Wolfgang Kessling. In Singapur hat er mit seiner deutschen Firma Transsolar Energietechnik GmbH ein «Hybrid Cooling System» für die Klimatisierung von Gebäuden entwickelt. Dabei werden die Räume nicht mehr auf 24, sondern auf 29 Grad heruntergekühlt. Deckenventilatoren sorgen für eine höhere Luftgeschwindigkeit, und die Frischluft wird auf höheren Temperatur- und Feuchtigkeitsniveaus als bei herkömmlichen Klimaanalagen zugeführt. Trotz der höheren Temperaturen im Raum könnten gleich komfortable Bedingungen hergestellt werden, sagt Kessling. Gleichzeitig sinke der Energieverbrauch deutlich.

Lichthöfe für die Durchlüftung

Man dürfe die Behaglichkeit in Gebäuden nicht mit der Lufttemperatur gleichsetzen, unterstreicht Kessling. Es gebe mindestens fünf weitere Faktoren, die das Wohlbefinden beeinflussen, zum Beispiel die Luftbewegung, die Luftfeuchtigkeit, die Strahlungstemperatur der Umgebung sowie die Stoffwechselrate und die Bekleidung der Nutzer. «Die Planer und Gebäudedesigner müssen deshalb die Lufttemperatur hinter sich lassen und ganzheitlich über Komfort nachdenken.» Grundsätzlich schweben ihm autonome Gebäude vor, die wie früher alles aus sich heraus können: Sie sollen selbst für Belüftung, Tageslicht und thermischen Komfort sorgen.

Geschrieben von

Ehemaliger Redaktor Baublatt

Stefan Gyr war von April 2015 bis April 2022 als Redaktor für das Baublatt tätig. Seine Spezialgebiete waren politische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen sowie Themen der Raumentwicklung.

E-Mail

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Mastix SA

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.