Hotel-Rückbau: Ein Dreieinhalb-Tonner beisst zu
Der Rückbau am Hotel Continental im Zürcher Zentrum ist in vollem Gange. Im Februar wurde mit den Arbeiten begonnen, momentan rückt ein grosser Abbruchbagger dem ausgehöhlten Stahlbetonskelett zu Leibe. Nur die Bodenplatte wird übrigbleiben.
Es dröhnt, kracht und knirscht. Ab und zu weht es eine grosse Staubwolke in Richtung Strasse, ein Wasserstrahl kämpft dagegen an. Der grosse Langarm des Abbruchbaggers schwenkt ein wenig nach rechts und schnappt mit seiner Zange etwas tiefer wieder zu. Zuerst bröckelt der Beton. Der Baggerführer lässt das kräftige Stahlgebiss immer wieder zuschnappen bis grössere Betonteile herausbrechen. Beda Grob ist seit 30 Jahren begeisterter Maschinenführer und Spezialist für diese Arbeiten. Anschliessend werden die Stahleinlagen herausgerissen und mit einem kräftigen Hieb abgetrennt. Nach und nach arbeitet sich das Gerät durch die Geschossdecke der oberen Hoteletage.
Jeden Tag wird der einst luxuriöse Hotelbau ein wenig kleiner. Die vordere Front fehlt bereits komplett. Der dahinterliegende Flügel wartet mit dunklen Fensterhöhlen auf das Ende. «Ende August sollten die Arbeiten hier beendet sein. Doch es gibt auf Baustellen immer wieder Überraschungen, die die Arbeiten verzögern können», weiss Rolf Montalta, Geschäftsführer der Toldo Rückbau AG, die für den Abbruch des Gebäudes verantwortlich ist. Die Rheintaler Firma mit Hauptsitz in Sevelen SG ist auf Rückbauarbeiten dieser Art spezialisiert. Beim vorangegangenen Entkernen des Gebäudes war gleichzeitig ein spezialisiertes Unternehmen zur Entfernung der Schadstoffe am Werk. Wie bei vielen Gebäuden aus den 60er- und 70er-Jahren war auch hier Asbest verbaut worden, das zunächst entfernt werden musste.