Pro Natura warnt mit Hermelin vor eintönigen Landschaften
Gertenschlank, flink und rund 30 Zentimeter lang: Dank diesen Eigenschaften schlüpfen Hermeline durch Mausgänge, wieseln beinahe unbemerkt durchs Gestrüpp und suchen Laubhaufen nach Beute ab.
Quelle: Adolf Durrer / Pro Natura
Im Sommer ist der Pelz des Hermelins braun, im Winter bis auf die schwarze Schwanzspitze weiss.
Die kleinen Raubtiere, die sich mit Vorliebe von Mäusen ernähren, werden allerdings auch schnell selber zur Beute. So stehen sie etwa auf dem Speiseplan von Füchsen, Greifvögeln, Störchen und Graureihern. Hermeline sind darum auf eine vielfältige Umgebung angewiesen, die ihnen genügend Deckung bietet, etwa mittels Hecken, Bachläufen, Ast- und Steinhaufen oder Bachläufen. Verschwinden diese, verschwindet auch das Hermelin. Aus diesem Grund hat es Pro Natura zum „Tier des Jahres 2018“ erkoren. Die Naturschutzorganisation will damit vor dem „übereifrigen Aufräumen der Landschaften“ warnen, und für mehr ungestörte Wildtierkorridore werben.
Für zahlreiche Tierarten seien die kleinen Dinge in der Landschaft zum Schutz sowie als Futter- und Brutplätze unerlässlich. Obwohl Fachleute davon ausgehen, dass sich die Hermelinpopulation in Talgebieten stark verringert hat, weil ihr angestammter Lebensraum über die Jahrzehnte immer eintöniger geworden ist, gelten Hermeline in der Schweiz nicht als gefährdet. Dies könnte sich zumindest teilweise ändern, wie aus der Medienmitteilung von Pro Natura hervorgeht. Wanderhindernisse wie Bahnlinien, Strassen und Siedlungen hätten zugenommen. „Dies kann lokal zum Verschwinden der putzigen Mäusefänger führen.“ (mai/mgt)