Haifischhaut-Lack für effizientere Windturbinen
Ein Lack, dessen Struktur einer Haifischhaut nachempfunden ist, kann Windturbinen effizienter machen. Dies zeigen Tests und eine Demonstration an einer Anlage, die Forscher des deutschen Fraunhofer-Instituts durchgeführt haben.
Quelle: PIRO4D, Pixabay-Lizenz
Das Vorbild für den Lack lieferte die Haut von Haifischen.
Scheinbar mühelos und vor allem äusserst schnell gleiten Haifische durchs Wasser. Möglich macht dies ihre Haut: Sie weist die mikroskopisch winzige Längsrillen auf, die die Reibung minimieren. Dieses Prinzip wird in der Strömungsmechanik schon länger angewandt.
Schwierig wird seine Nutzung allerdings bei technischen Einsätzen: Um das Haifischhaut-Prinzip anwenden zu können, griff man in den Anfängen vorwiegend geriefte Klebefolien für Versuchszwecke zurück. Doch soll das Material etwa harschem Klima trotzen können, stösst der Einsatz solcher Folien an Grenzen. Aus diesem Grund hat das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) eine neue Technik entwickelt: Dabei wird ein Lack aufgetragen, der gerillt und gehärtet wird. Dies geschieht alles in einem einzigen Arbeitsschritt.
Viele Rillen für viel Energie?
Der Nutzen einer solchen Oberfläche liess sich bislang vor allem in der Luft- und Schifffahrt nachweisen. Dass sie auch die Leistungsfähigkeit von Windturbinen steigern kann, in dem deren Rotorblätter mit dem Lack versehen werden, zeigen Windkanaltests und eine Demonstration an einer Windanlage im deutschen Bremerhaven.
Auch wenn sich die Verbesserungen wegen aussergewöhnlicher Witterungsbedingungen nicht mit Sicherheit quantifizieren liessen: Das Projekt «Riblet4Wind» habe den Nachweis erbracht, dass eine solche Beschichtung die Leistung von Windturbinen steigern kann, heisst es beim IFAM. Es sei sehr wahrscheinlich, dass diese Technologie in den nächsten Jahren zur industriellen Reife gebracht werde und eine flächendeckende Anwendung finde. (mai)
Weitere Infos: www.riblet4wind.eu/