15:43 BAUPRAXIS

Grosses Festspielhaus in Salzburg hat digitalen Zwilling

Teaserbild-Quelle: Geolina163 / Eigenes Werk / wikimedia CC BY-SA 4.0

Das Grosse Festspielhaus in Salzburg hat einen digitalen Zwilling. Entwickelt mit der Anwendung «Sound of Science» von Siemens, lassen sich damit die Akustik, Orchesteranordnungen oder die Ausstattung des Konzertsaals simulieren.

Grosses Festspielhaus in Salzburg

Quelle: Geolina163 / Eigenes Werk / wikimedia CC BY-SA 4.0

Zuschauersaal und Bühne im Grossen Festspielhaus in Salzburg.

Neben dem Aussehen und Klang des Saales, können mit der Anwendung auch Änderungen im digitalen Modell simuliert werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Veranstalter könnten auf diese Weise virtuell erkunden, was es für den Klang bedeute, wenn beispielsweise Akustikpaneele hinzugefügt oder das Orchester anders angeordnet werde.

«Sound of Science» nutzt eine Kombination aus Impulse-Response-Messungen und Ray-Tracing für das 3D-Modell eines Konzertsaals. Diese können das Echo und den Nachhall eines Tons messen und simulieren, wie sich Schallwellen in einem Raum ausbreiten. Deren Reflexionen verhalten sich je nach Material unterschiedlich: Jene, die an einer Betonwand abprallen, reagieren anders als die, die auf einen Teppich treffen oder direkt ins Ohr reichen.

Auf diese Weise könne die Simulation die individuelle Klangsignatur einzelner Veranstaltungssäle – sozusagen ihre «akustische DNA» – wiedergeben, hält Siemens fest.

Grosses Festspielhaus als erster Anwendungsfall

Das Grosse Festspielhaus ist der erste und bisher einzige Veranstaltungsssaal, der zur Verfügung steht. Siemens will aber auch andere Säle digital erschliessen und die Technik ausgewählten Partnern kostenlos zur Verfügung stellen. Ein Vertrieb sei derzeit nicht vorgesehen. 

«Für die Anwendung der App bei den Salzburger Festspielen gibt es bereits einige konkrete Ideen», betont ein Sprecher. Diese werde man nun gemeinsam weiterentwickeln und ausprobieren. «Die App soll Kulturbetreibern neue Möglichkeiten bei ihrer Planung eröffnen.»  

Die Salzburger Festspiele seien dabei «ein erster Showcase», um die Technologie zu demonstrieren – die Anwendung kann an der Festspieleröffnung mittels VR-Brille getestet werden. Dass Salzburg der erste Anwendungsfall für den digitalen Konzertsaal-Zwilling ist, überrascht nicht: Siemens ist seit 1999 einer der Hauptsponsoren der Veranstaltung. (mgt/pb)

3D Simulation Grosses Festspielhaus Salzburg

Quelle: Siemens

Die Simulation «Sound of Science» kann das Echo und den Nachhall eines Tons im 3D-Modell messen und simulieren, wie sich Schallwellen in einem Raum ausbreiten.

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Cosenz AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.