Gross-Tunnelprojekt "Herzstück" Basel tut Schritt über die Grenze
Das grosse S-Bahn-Tunnelprojekt "Herzstück" Basel ist einen grenzüberschreitenden Schritt weiter: Der Bund, beide Basel und die SBB haben zusammen mit der Deutschen Bahn (DB) ein "langfristiges Zielbild" für die Entwicklung des Bahnknotens Basel verabschiedet.
Quelle: zvg
So soll der Bahnknoten in Zukunft aussehen.
Wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) mitteilte, hat die Politische Steuerung des Bahnknotens Basel am Montag entschieden. Sie wolle den weiteren Arbeiten ein Szenario zugrunde legen mit Y-förmigem Herzstück sowie Halbstundentakt im internationalen Personenverkehr mit Deutschland und Halt im Badischen Bahnhof Basel. Letzteres Element beendet Spekulationen, allenfalls das für die S-Bahn angedachte Herzstück gleich fernverkehrstauglich zu bauen und Züge am Badischen Bahnhof vorbei in den SBB-Bahnhof zu lotsen. Der badische Bahnhof ist deutsches Hoheitsgebiet auf baselstädtischem Boden; von dort fährt auch die S-Bahn ins badische Wiesental.
Diese Spekulationen halten unter anderem deshalb an, weil zwei Basler Halte von deutschen Fernzügen im Badischen und im Bahnhof SBB Zeit kosten. Zudem ist der Bahnhof SBB vom Badischen her angefahren ein Sackbahnhof. Diesen vermeiden könnten deutsche Fernzüge nicht nur via "Herzstück", sondern auch wenn sie den Bahnhof SBB auslassen.
Beste von 40 Varianten
Das beschlossene Zielbild 2040 sei aus rund 40 Varianten ausgewählt worden, weil es die Ziele von Bund, Kantonen und Bahnen im trinationalen Raum am besten erfülle, hiess es im BAV-Communiqué weiter. Dies gelte für den Fern- und Regionalverkehr wie auch für die Stadt- und Tramnetzplanung.
Die Fortführung des internationalen Personenverkehrs in die Schweiz werde mit der DB noch "weiter konkretisiert", wie es hiess. "Weiter optimiert werden" müsse das Zielbild 2040 zudem bezüglich Wirtschaftlichkeit. Dazu habe die Politische Steuerung die Projektleitung beauftragt, die zugrunde gelegten Angebote und Infrastrukturprojekte zu optimieren.
Punkto Wirtschaftlichkeit stünden Fragen im Raum, beispielsweise eine mögliche Etappierung, ist beim BAV zu erfahren. Wann etwa der Y-Abzweiger-Tunnel nach Frankreich Sinn macht, dürfte auch mit der allfälligen Realisierung eines Bahnanschlusses für den Flughafen Basel-Mülhausen zusammenhängen.
Die Ergebnisse der Optimierungen sollen in der zweiten Jahreshälfte 2019 vorliegen. Bis dann sollen auch zur Perron-Erschliessung im Bahnhof SBB und zur Tram-Anbindung Entscheide fallen.
Das Zielbild Bahnknoten-Weichenstellung knüpft an die Vorgaben an des Bundesratsentscheids zum Eisenbahninfrastruktur-Ausbauschritt Step 2035 an. (sda)