Gotthard-Basistunnel erhält europäischen Bahn-Preis
Das Gotthard-Basistunnel Projekt ist in Brüssel mit dem Europäischen Bahn-Award 2018 ausgezeichnet worden. Mit dem Preis werde dem längsten Eisenbahntunnel der Welt Tribut gezollt, teilte die SBB mit.
Zug fährt aus dem Gotthard-Basistunnel.
Peter Jedelhauser, ehemaliger Leiter der Projektorganisation Nord-Süd Achse Gotthard (PONS), und Renzo Simoni, Ex-Geschäftsführer von AlpTransit Gotthard, nahmen die Auszeichnung entgegen. Die beiden dankten an dieser Stelle all jenen, die am Projekt beteiligt waren. Es habe sich einmal mehr gezeigt, so Jedelhauser, dass trotz aller technischen und organisatorischen Fortschritte "letztlich der Mensch der entscheidende Erfolgsfaktor" bleibe.
Der Gotthard-Basistunnel ist das Herzstück des europäischen Rhein-Alpen-Korridors für den Güterverkehr. Der Tunnel durch die Alpen sei "das schwierigste Stück" des Korridors, sagte Simoni. "Wir haben ganz Europa bewiesen, dass es möglich ist." Gemäss Jedelhauser hat die Schweiz mit dem Basistunnel ausserdem bewiesen, dass "sie ein verlässlicher Partner für die Europäische Union" sei.
Anschlüsse noch nicht fertig
Angesprochen auf die noch immer nicht fertig gestellten Anschlüsse an den Grenzen zu Deutschland und Italien sagte Simoni: "Auch wenn es nur langsam vorwärtsgeht: Irgendwann wird dieser Korridor stehen" und die Schweiz habe hierbei eine Vorreiterrolle gespielt.
Nach 17-jähriger Bauzeit war der rund 57 km lange Gotthard-Basistunnel am 1. Juni 2016 mit einem fünfstündigen Festakt und viel Prominenz aus dem In- und Ausland offiziell eröffnet worden. Der fahrplanmässige Betrieb des Personenverkehrs war am 11. Dezember 2016 aufgenommen worden. Der Güterverkehr durchquerte den Tunnel bereits ab dem 5. September.
Zum dritten Mal in die Schweiz
Der Europäische Bahn-Award wird seit 2007 jährlich vom Verband der Europäischen Bahnindustrie (Unife) und der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen (CER) vergeben. Es ist bereits das dritte Mal, dass der Award in die Schweiz geht: 2009 erhielt Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger den Preis, und 2013 war es der ehemalige CEO der SBB, Benedikt Weibel.
Der Preis ist mit 10'000 Euro dotiert, welche die SBB vollständig gemeinnützigen Institutionen zukommen lassen wird. Ein Teil geht an die Stiftung Personalfonds der SBB, den anderen Teil erhält die Stiftung für Integration von Menschen mit Behinderungen in Graubünden. (sda)