Wegen Schimmel: Bauarbeiten an Frauenklinik in Bern gestoppt
Bei der Sanierung der Berner Frauenklinik ist bei Abbrucharbeiten Schimmel freigesetzt worden. Um die Bauarbeiter zu schützen, hat die Insel-Gruppe einen vorübergehenden Baustopp verfügt.
Quelle: zvg
Berner Frauenklinik, Symbolbild.
Neue Luftmessungen und Materialproben ergaben eine erhöhte
Schimmelkonzentration, wie die Insel-Gruppe am Donnerstag mitteilte. Die von der
Suva vorgeschriebenen Schutzmassnahmen seien sofort ergriffen worden. Der
Baustopp sei angeordnet worden, um jedes Risiko auszuschliessen, die
Bauarbeiter «fachgemäss» zu schützen und die Ursachen zu klären.
Schimmel war vor Sanierung da
Der Schimmel war gemäss externen Spezialisten bereits vor
der Sanierung im Gebäude vorhanden. Doch waren die Sporen in den Zwischenwänden
und Böden eingeschlossen und konnten darum nicht in die Luft austreten.
«Luftmessungen vor dem Abbruch bestätigen diese Aussagen», schreibt die Insel-Gruppe. Erst durch die Abbrucharbeiten seien die Sporen in der Luft freigesetzt worden. Wie sich der Unterbruch auf die für 2023 geplante Eröffnung der Frauenklinik auswirkt, kann zurzeit noch nicht abgeschätzt werden.
Einsturzgefahr bei Erdbeben
Das Gebäude an der Effingerstrasse 102 wurde im Jahr 2002 von
der Uniklinik für Frauenheilkunde bezogen. Fünf Jahre später übergab der Kanton
Bern als Bauherr das Gebäude dem Inselspital im Baurecht. Wenig später wurden
statische Probleme an der Fassade festgestellt. Unter anderem mit
Einsturzgefahr bei einem Erdbeben. Das Inselspital ergriff daraufhin
Sofortmassnahmen.
Im Herbst 2014 fällte die Leitung der Insel-Gruppe den Grundsatzentscheid,
das Gebäude zu sanieren und die Universitätsklinik für Frauenheilkunde temporär
auszulagern. So ist letztere seit 2018 provisorisch im Theodor-Kocher-Haus auf
dem Insel-Areal untergebracht. Die Arbeiten für die Instandsetzung starteten im
Oktober 2020.
Insel-Gruppe investiert 110 Millionen
Nach eigenen Angaben investiert die Insel-Gruppe 110
Millionen Franken in das Projekt. Darin enthalten sind nebst der
Gebäudeinstandsetzung auch die Erneuerung sämtlicher haustechnischer Anlagen
sowie ein neues Nutzungskonzept. Nach der Fertigstellung soll auch die Universitätsklinik für Augenheilkunde im sanierten
Gebäude einziehen. (sda/mgt/pb)