Ferien im Baudenkmal: Ausspannen im Maggiatal in der Ca’ di Bifúi
Neuzugang bei der Stiftung Ferien im Baudenkmal: die Ca’ di Bifúi im Valle di Maggia. Auf mittelalterlichen Fundamenten erbaut, erzählt das im Laufe der Jahrhunderte stetig erweiterte, traditionelle Tessinerhaus vom Wandel des Ortes und dem Leben seiner Bewohner.
Quelle: Gataric Fotografie / Stiftung Ferien im Baudenkmal
Die Ca' di Bifúi in Moghegno im Maggiatal: Die Aussentreppen zeugen davon, dass das Haus im Laufe der Zeit aufgestockt worden ist.
Im Süden des Maggiatals liegt Moghegno, ein verwunschener Weiler am rechten Ufer der Maggia. Seit 2004 ist er zusammen mit den umliegenden Gemeinden Aurigeno, Coglio, Giumaglio, Lodano und Someo Teil der Gemeinde Maggia. Inmitten Moghegnos verdichtetem Ortskern – die Häuser sind im Laufe der Jahrhunderte allesamt ausgebaut und erweitert worden und dabei zum Teil zusammengewachsen – befindet sich der jüngste Zugang der Stiftung Ferien im Baudenkmal. Die Ca’ di Bifúi, ein typisches Tessinerhaus mit mächtigen Trockensteinmauern aus Gneis und mi einem ebenfalls mit Gneis gedeckten Dach.
Wie andere Bauten im Ort, lässt sich am turmartig anmutenden, dreistöckigen Bau ablesen, wie er sich im Laufe der Zeit gewandelt hat: Laut der Stiftung steht er auf Fundamenten aus dem Mittelalter, die eigentliche Ca’ di Bifúi wurde wohl später errichtet, davon kündet auch die Jahrzahl 1784 über einem zugemauerten Türsturz. Zudem konnte man bis zu seiner kürzlichen Sanierung nur über Aussentreppen in die oberen Stockwerke gelangen, daraus lässt sich schliessen, dass das Haus im Laufe der Zeit aufgestockt worden ist. Derweil erzählt das Innere von seinen Bewohnern: In der wie in allen traditionellen Tessinerhäusern ebenerdig gelegenen Wohnküche mit grossem Kamin zeugen dicke Russschichten davon, dass die Küche zeitweise auch als Räucherkammer genutzt worden sein dürfte.
Von der Casa Portico zum Nachbarhaus
Die Stiftung war 2015 vom Tessiner Heimatschutz auf ein Nebengebäude der Ca’ di Bifúi aufmerksam gemacht worden, auf die Casa Portico, welche damals seit mehreren Jahrzehnten unbewohnt gewesen und arg baufällig geworden war. Besonders das Steindach hatte gelitten und war instabil geworden. Weil das Gebäude laut Stiftung «eng mit den Nachbargebäuden verzahnt ist», hätte ein möglicher Einsturz «fatale Folgen» für die angrenzenden Bauten gehabt. In der Folge wurde es stabilisiert und saniert, seit rund vier Jahren wird es nun von der Stiftung als Ferienhaus vermietet.
Die vorbildliche Instandsetzung des zuvor baufälligen Hauses und die begeisterten Feriengäste hätten auch im Dorf ihre Spuren hinterlassen, schreibt die Stiftung in ihrer Medienmitteilung zur Ca’ di Bifúi. Nach dem Tod seiner Besitzerin sahen ihre Nachkommen die Notwendigkeit die Ca’ di Bifúi das Haus denkmalgerecht zu erhalten und verkauften es 2021 der Stiftung. Dies, damit es ebenfalls zu einem Ferienhaus umgebaut und damit bestehen bleiben kann. Dazu wurde es möglichst sanft saniert: So beliess man etwa die Russschichten in der Küche, gleichzeitig wurde sie aber mit einer modernen Anrichte versehen. Neu führt nun eine Innentreppe ins Obergeschoss, wo die Schlafzimmer und ein modernes Bad untergebracht sind. Bei warmen Temperaturen lädt ein schattiger Sitzplatz im Hinterhof zu Verweilen, Sonne gibt es derweil auf dem Balkon im zweiten Stock und auf der Dachterrasse. (mai/mgt)
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Quelle: Gataric Fotografie / Stiftung Ferien im Baudenkmal
Der kleine Innenhof bietet im Sommer Schatten und Kühlung.
Quelle: Gataric Fotografie / Stiftung Ferien im Baudenkmal
Blick vom angrenzenden Raum in die Küche.
Quelle: Gataric Fotografie / Stiftung Ferien im Baudenkmal
Die Küche mit dem Kamin ist mit grossen Granitplatten ausgelegt.
Quelle: Gataric Fotografie / Stiftung Ferien im Baudenkmal
Auch beim Kamin wurden die Spuren der Zeit nicht entfernt.
Quelle: Gataric Fotografie / Stiftung Ferien im Baudenkmal
Im Wohnzimmer sorgt ein Holzofen für Wärme.
Quelle: Ca' di Bifúi in Moghegno
Blick vom Balkon vom oberen Stock in die dicht beieinander stehenden Häuser.
Quelle: Gataric Fotografie / Stiftung Ferien im Baudenkmal
Die Ca' di Bifúi verfügt über zwei Schlafzimmer.
Quelle: Gataric Fotografie / Stiftung Ferien im Baudenkmal
Schlafzimmer.
Quelle: Gataric Fotografie / Stiftung Ferien im Baudenkmal
Die Sonnenterrasse auf dem Dach.