13:19 BAUPRAXIS

Erschütterungen bei Baustellen: Good Vibrations – Bad Vibrations

Geschrieben von: Manuel Pestalozzi (mp)
Teaserbild-Quelle: Gasser Felstechnik AG

Menschen und Tiere reagieren empfindlich auf Erschütterungen. Auch Bauwerke können unter ihnen leiden. Wie lassen sich solche Ereignisse erkennen und werten? Welche Reaktionen oder Vorkehrungen sind möglich? Ein Kurs von «Bau und Wissen» lieferte Antworten.

In Wildegg wird bekanntlich Beton produziert. Die Veranstaltung fand dort quasi im Schatten der riesigen Zementsilos statt – im Auditorium des Weiterbildungszentrums der TFB AG. Die Abkürzung steht für Technik und Forschung im Betonbau, das Material ist im Gebäude entsprechend präsent. Bei der Herstellung von Beton sind Erschütterungen in der Variante Vibrationen notwendig – aber bei weitem nicht jede Erschütterung ist erwünscht.

Im einführenden Referat lenkte Frank Jacobs von der TFB AG den Blick auf Risiken von Erschütterungseinwirkungen bei jungem Beton. Der diplomierte Geologe BDG / SIA wies darauf hin, dass Schäden im jungen Beton beim Einbau bekannt sind, die sich auf diese Einwirkungen zurückführen lassen. Was nach dem Einbau in dieser Hinsicht geschehen kann, ist bislang weniger klar.

Die Bauarbeiten für das Einkaufszentrum «Eiger+» in Grindelwald wurden mit einem Inklinometer geodätisch überwacht.

Quelle: Gasser Felstechnik AG

Die Bauarbeiten für das Einkaufszentrum «Eiger+» in Grindelwald wurden mit einem Inklinometer geodätisch überwacht.

Kritische Phase

Hier besteht noch ein Mangel an Wissen und entsprechender Nachholbedarf. Denn es wird immer öfter unter Verkehr gebaut und instand gesetzt. Und man verwendet immer flüssigere und aus ökonomischen Gründen selbstverdichtende Betone. Diese sind auf Erschütterungen besonders empfindlich. Die kritische Phase liegt zwischen dem Beginn des Erhärtens und dem Erreichen eines bestimmten Festigkeitsstadiums.

Die Folgen unerwünschter Erschütterungen reichen von einer Entmischung bis zur Schädigung des Verbunds bei an-, auf- oder unterbetonierten Elementen. Bei Verbünden könne man annehmen, so Jacobs, dass in der Regel Schwingwege senkrecht zur Verbundfläche kritischer seien als Schwingungen in der Ebene der Verbundfläche und senkrechte Fugen kritischer als horizontale. Gegen diese Gefahren empfehlen sich präventive Massnahmen. Sie reichen von einer Reduktion der Geschwindigkeit (Langsamfahrstrecke) bis zur Anpassung der Betonierzeiten, etwa über Nacht oder an Wochenenden.

Ab hier ist dieser Artikel nur noch für Abonnenten vollständig verfügbar.

Jetzt einloggen

Sie sind noch nicht Abonnent? Übersicht Abonnemente

Geschrieben von

Freier Mitarbeiter für das Baublatt.

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Suter Zotti Schadstoffsanierung AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.