Klettern und Ski fahren auf der Kehrrichtverbrennung
Eine Kehrrichtverbrennung ist auch eine Skipiste und ein Kletterparadies: Das gilt zumindest für die Anlage in Kopenhagen aus der Feder von Bjarke Ingels, die derzeit im Bau ist. Nun steht fest, wie sie bepflanzt werden soll.
Die Anlage wurde 88 Meter hohen Hügel gestaltet, unter dem sich eine der modernsten Kehrrichtversbrennungsanlagen befindet. Sie liefert neben Strom auch Fernwärme. Auf ihrem Dach mit insgesamt mehr als 500 Metern Pisten dem Skisport gefrönt werden können. Mit Skiern kann man hier übrigens ganzjährig unterwegs sein: Statt auf Schnee fährt man hier auf einer Kunststoffunterlage. Des Weiteren sollen Wanderwege und eine Kletterwand die Kopenhagener auf ihren künstlichen Hausberg locken. Und nicht zuletzt die Aussicht: Weil die Anlage liegt etwas ausserhalb Kopenhagens an der Küste liegt, reicht der Blick bei klarem Wetter über den Öresund bis nach Schweden hinüber. Doch bevor das Erholungsgebiet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird – voraussichtlich kommenden Winter – muss es entsprechend ausgerüstet und bepflanzt werden.
Für die Landschaftsarchitekten des dänischen Büros SLA, die das Dach begrünen, birgt das Projekt einige Herausforderungen. Dies liegt nicht nur am äusserst steilen Dach und an den besonderen Wind- und Wetterverhältnissen, die auf der Anlage herrschen, sondern auch an der Kehrrichtverbrennungsanlage selbst. Ihre Boiler erhitzen den Grund des künftigen Parks teils bis auf bis 60 Grad Celsius. Aus diesem Grund wurden im Vorfeld Eins-zu-Eins-Tests mit Pflanzen und Baustoffen durchgeführt, um zu klären, ob sie den besonderen Bedingungen standhalten können. Allerdings soll die üppige Bepflanzung mehr, als nur das Auge erfreuen. Sie ist so konzipiert, dass sich auch Vögel, Bienen und Schmetterlinge auf dem „Müllberg“ wohlfühlen und sich so auch positiv auf die nähere Umgebung der Anlage auswirken. (mai)