«Die Nachbehandlung ist beim Betonieren matchentscheidend»
Ab sofort ist der beliebte Leitfaden zur Produktenorm in einer neuen Auflage erhältlich. Die Ausgabe 2021 wurde in allen Bereichen auf den neusten Stand gebracht. Ein besonderes Augenmerk wird auf das neue Kapitel «Nachbehandlung von Beton» gelegt. Warum das so wichtig ist, erzählt Mitautor Benedikt Schneider im Interview.
Quelle: Baukader Schweiz
Die neue Broschüre «Beton auf der Baustelle».
Benedikt Schneider im Interview
Quelle: zvg, Baukader Schweiz
Benedikt Schneider ist Betontechnologe, Lehrperson am Campus Sursee und Mitautor der Broschüre «Beton auf der Baustelle».
Herr Schneider, Sie sind haben als Mitautor von «Beton auf der Baustelle» massgeblich an der Aktualisierung mitgearbeitet. Was sind die wichtigsten Neuerungen?
Das Wichtigste ist klar das neue Kapitel «Nachbehandlung beim Betonieren». Man weiss heute, dass die richtige Nachbehandlung beim Betonieren absolut matchentscheidend ist. Dennoch wird dies in der Praxis noch viel zu wenig angewandt. Ohne die geeignete Nachbehandlung verliert die Betonoberfläche aber 50 bis 60 Prozent ihrer geplanten Eigenschaften.
Was also empfehlen Sie den Praktikern?
Informieren Sie sich und bringen Sie ihr Wissen auf den neusten Stand. Es sind heute nicht mehr zeitliche Empfehlungen, die es zu berücksichtigen gilt. Vielmehr sind es die Temperatur des Betons beim Verarbeiten, der Reifegrad des Betons und die Oberflächendruckfestigkeit, die Aufschluss darüber geben, wie und wie lange nachbehandelt werden muss. Dies haben wir nun in einem kleinen Kapitel als Hilfestellung in der neuen Broschüre «Beton auf der Baustelle» eingebracht.
Praktiker sind meist keine Leser…
Ja, das stimmt. Genau deswegen ist das Kapitel klein und übersichtlich gehalten, wie übrigens die ganze Broschüre. In der neuen Ausgabe haben wir zudem auch die Änderungen in den Expositionsklassen und die neuen NPK Betone beschrieben. Da geht es auch um die Konsistenzen, wie etwa beim Recyclingbeton und auch darum, dass man als Beton-Besteller aufmerksam sein und den Beton unbedingt in der richtigen Konsistenz bestellen soll. Dann brauchts auch keinen Wasserschlauch bei der Verarbeitung vor Ort.
Ihre wichtigsten Praxistipps für alle, die mit Beton arbeiten?
Die Sorgfalt, die bei der Schalung angewandt wird, muss auch beim Betonieren angewandt werden. Es muss der richtige Beton in der richtigen Konsistenz bestellt werden. Das ist das A und O. Die Konsistenz wird dabei vom Hersteller garantiert und muss stimmen. Wenn nicht, muss der Polier unbedingt intervenieren und dies seinem Bauführer melden. – Wenn alles stimmt, dann ist es wichtig, dass die Sorgfalt, die ich anfangs erwähnt habe, auch bei der Nachbehandlung angewandt wird. Dafür gibt «Beton auf der Baustelle» in der Auflage 2021 genau die richtigen Inputs. (Interview: Anita Bucher)
«Beton auf der Baustelle», Ausgabe 2021 kann im Verlag von Baukader Schweiz bestellt werden. Verkaufspreis: CHF 30 / für Baukader Mitglieder CHF 25.