Das war die Bauma: Weltpremieren, Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Unzählige Produktneuheiten und Weiterentwicklungen standen im Mittelpunkt der Bauma in München. Vor allem die grossen Hersteller konnten gleich mit mehreren Weltpremieren in verschiedenen Sparten aufwarten. Beeindruckend war das grosse Engagement für Nachhaltigkeit, niedrigere Emissionswerte und Umweltschutz.
Quelle: Messe München
Rund 3700 Aussteller aus 63 Ländern waren an der grössten Bauma in der 65-jährigen Geschichte der Münchner Baumaschinenmesse vertreten. Mehr als 620 000 Besucher aus 20 Ländern kamen aufs 614 000 Quadratmeter grosse Messegelände, um sich über die neusten Produkte und Trends der Baumaschinenbranche zu informieren.
Quelle: Messe München
Rund 3700 Aussteller aus 63 Ländern waren an der grössten Bauma in der 65-jährigen Geschichte der Münchner Baumaschinenmesse vertreten. Mehr als 620 000 Besucher aus 20 Ländern kamen aufs 614 000 Quadratmeter grosse Messegelände, um sich über die neusten Produkte und Trends der Baumaschinenbranche zu informieren.
Quelle: Messe München
Rund 3700 Aussteller aus 63 Ländern waren an der grössten Bauma in der 65-jährigen Geschichte der Münchner Baumaschinenmesse vertreten. Mehr als 620 000 Besucher aus 20 Ländern kamen aufs 614 000 Quadratmeter grosse Messegelände, um sich über die neusten Produkte und Trends der Baumaschinenbranche zu informieren.
Quelle: Messe München
Rund 3700 Aussteller aus 63 Ländern waren an der grössten Bauma in der 65-jährigen Geschichte der Münchner Baumaschinenmesse vertreten. Mehr als 620 000 Besucher aus 20 Ländern kamen aufs 614 000 Quadratmeter grosse Messegelände, um sich über die neusten Produkte und Trends der Baumaschinenbranche zu informieren.
Kaum ein Aussteller, der an der Bauma 2019 nicht ein neues Produkt oder eineWeiterentwicklung präsentieren konnte. 138 Unternehmen und Entwickler bewarben sich bereits im Vorfeld der Baumaschinenmesse mit ihren neusten Produkten und Verfahren für den Bauma-Innovationspreis. Die prestigeträchtige Auszeichnung wurde zum 12. Mal verliehen und prämiert wegweisende Entwicklungen, nachhaltige Verfahren und ansprechendes Design.
Nach einer Vorauswahl wurden 47 Bewerber selektioniert und davon jeweils drei für den Preis in einer der fünf Kategorien Maschine, Komponente / digitale Systeme, Bauwerk / Bauverfahren / Bauprozesse, Forschung und Design nominiert. Keine einfache Entscheidung angesichts der vielen hochkarätigen Neuheiten. Eine internationale Fachjury aus Vertretern von Wissenschaft, Wirtschaft und Fachpresse vergab die fünf Preise.
In der Kategorie Maschine gewann die Herrenknecht AG mit der «E-Power-Pipe». Bewährte Bohrtechnologien wurden dabei so modifiziertund weiterentwickelt, dass Erdkabel grabenlos sowie oberflächennah in 1,5 bis vier MeternTiefe mit minimalem Eingriff in die Landschaft verlegt werden können. Die komplett ferngesteuerte Vortriebsmaschine AVNS350XB ist mit einem Bohrdurchmesser von 505 Millimetern für Haltungslängen von über 1000 Metern ausgelegt. Die Maschine arbeitet mit hoher Präzision und kann so bestehende Strukturen wie Leitungen, Strassen oder Gewässer sicher unterqueren.Einzelne Bohrungen können in einem Abstandvon ein bis zwei Metern parallel zueinanderrealisiert werden.
In der Kategorie Komponente / digitale Systeme wurde die Moba Mobile Automation AG für das System «Pave-TM» ausgezeichnet. Mit dem weltweit ersten automatischen und berührungslosen Verfahren zur Schichtdickenmessung im Strassenbau können der Materialbedarf genau geplant und Unfallrisiken minimiert werden, da manuelle Nachmessungen entfallen. Nach einmaligem Abgleich misst und zeigt das System die aktuelle Dicke der eingebauten Deckschicht unter Berücksichtigung der Unregelmässigkeiten im Untergrund kontinuierlich an. Vier hochpräzise Ultraschallsensoren erfassen kontaktlos die Stärke der Deckschicht, die in Echtzeit auf dem Farbdisplay des Fertigers angezeigt wird. Dies ermöglicht eine höhere Qualität der Fahrbahn und Kosteneinsparungen. Eine gleichmässige, stabile Deckschicht in hoher Qualität ist ein entscheidender Faktor für die Langlebigkeit einer Strasse.
In der Kategorie Bauwerk / Bauverfahren / Bauprozesse gewann die «Mobile Fertigung» der Oberpfälzer Max Bögl Wind AG den Innovationspreis. Mit der mobilen Produktionsstätte für Windkraftanlagen ist die Fertigung von hybriden Windkrafttürmen – einer Kombination aus Betonelementen und Stahlsegmenten – in hochwertiger Werksqualität an nahezu jedem Ort der Welt möglich. Damit werden aufwendige Transporte und lokale Wirtschaft gefördert. Das Produkt ist dadurch ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourceneffizienz.
Die Kategorie Forschung / Wissenschaft entschied die Technische Universität München, Lehrstuhl Materialfluss und Logistik für sich. Mit Partnern entwickelten sie das «Fahrerleitsystem 4.0», das die Baumaschinenführer mit Holografien bei ihren Baustellentätigkeiten unterstützt. Virtuelle 3D-Modelle und Daten aus verschiedenen Quellen überlagern reale Objekte und dieUmgebung. Der Bediener erhält alle relevanten Informationen im Sichtfeld. Das ermöglicht mehr Übersicht und erleichtert die Umsetzung von Veränderungen im Bauprozess.
Quelle: Messe München
2011 entwickelte Volvo als erster Hersteller einen 35-Tonnen-Radlader, den L250G, jetzt folgt der L260H.
Die Liebherr Hydraulik Bagger GmbH gewann den Preis in der Kategorie Design. Das in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden entwickelte Bedienkonzept «Intusi» integriert handelsübliche Tablets in die Steuerungsumgebung einer Baumaschine und setzt die Anforderungen von Maschinenführern anhand eines intuitiven «Graphics Unit Interface» um. Der Mensch bedient nicht nur die Maschine, sondern er kommuniziert mit ihr. Fahrerassistenzsysteme sowie Funktionalitäten aus der vernetzten Welt der Baustelle 4.0 gewinnen darüber hinaus zunehmend an Bedeutung. Für die Bau- und Materialumschlagmaschinen von Liebherr ist das «INTuitive USer Interface», kurz «Intusi», der Schlüssel zum Internet of Things und kombiniert eine intelligente Bedienlogik mit einer ausgeklügelten Maschinenintelligenz. Zukünftig soll das Bedienkonzept maschinenübergreifend in allen Liebherr-Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen zum Einsatz kommen.
Elektro und Hybrid im Trend
Der japanische Hersteller Hitachi stellte in München seinen europaweit ersten ICT-Hydraulikbagger mit integrierter Maschinensteuerung vor. Er zeichnet sich durch hohe Arbeitsgenauigkeit und einfache Bedienung aus. Bauprojekte können so deutlich schneller abgeschlossen werden. Im Bereich der Spezialanwendungen wurden unter anderem der Teleskopstiel-Bagger ZX135US-6 für Tiefbauarbeiten auf beengten Raum sowie das Modell ZX210LC-6 mit Superlongfront und ein kompakter ZX135US-6 vorgestellt, dessen verstellbarer Stiel eine Grabtiefe von bis zu 7,8 Metern erreicht. Daneben standen die Kompaktradlader ZW75-6 und ZW95-6 und verschiedene Bagger mit Elektroantrieben im Mittelpunkt.
Am Wacker-Neuson-Stand wurde eine grosse Palette von Maschinen mit «Zero Emission»-Lösungen präsentiert, als neuste Modelle der elektrisch betriebene Raddumper DW15e, der Zero-Tail-Minibagger EZ17e, der Akkustampfer AS60e, die Vibrationsplatte AP2560e sowie das Hochfrequenz-Innenrüttlersystem ACBe. Alle Modelle eignen sich besonders für Arbeiten im innerstädtischen Bereich, wo emissionsfreie Lösungen verstärkt gefordert sind. Wacker Neuson bietet mit Radladern, Ketten- und Raddumpern, Minibaggern, aber auch Akkustampfern, Akkuplatten und dem zukünftigen Innenrüttlersystem zur Betonverdichtung eine komplette Palette für die emissionsfreie Baustelle. Erstmals wurde der Zero-Tail-Bagger EZ26e präsentiert. Das batteriebetriebene Pendant zum konventionellen Bagger EZ26 ist momentan noch eine Technologiestudie. Der Minibagger EZ17e geht hingegen bereits 2019 in Serie und ist ab Herbst erhältlich. Volvo CE hatte bereits vor der Bauma angekündigt, im Kompaktmaschinenbereich in Zukunft komplett auf Elektromobilität setzen zu wollen.
In München wurden erstmals die elektromobilen Vorserienmaschinen gezeigt. Im Jahr 2020 will das Unternehmen mit der Einführung einer vollelektrischen Palette von kompakten Radladern (EC15 bis EC27) und Kompaktbaggern (L20 bis L28) beginnen. Damit ist Volvo CE der ersteBaumaschinenhersteller, der bei seinen kompakten Baureihen auf eine elektrische Zukunft setzt. Auch bei den bewährten Maschinen wird die Weiterentwicklung vorangetrieben. So konnte der 2011 entwickelte 35-Tonnen-Radlader L250G in neuer Generation vorgestellt werden. Der L260H wurde in Zusammenarbeit mit Nutzern mit neuen Technologien und erhöhter Nutzlast für mehr Produktivität ausgerüstet. Dank des starken Motors und einer Hydraulik der neusten Generation ist bis zu zehn Prozent Kraftstoffeinsparung möglich.
Kleiner, aber durchaus ebenso effektiv arbeiten die neuen Elektrostapler von Jungheinrich. Der EFG der Baureihe 6 hat bis zu neun Tonnen Tragkraft und ist damit einer der stärksten Elektrostapler im Intralogistikmarkt. Die EFG-Baureihe 6 ist sowohl mit Lithium-Ionen-Technologie als auch noch mit Blei-Säure-Batterie erhältlich. Besondere Beachtung fand der Vierradstapler EFG 290 mit extrabreiter Mehrfachpalettengabel und «Added VIEW»-System. Neu im Programm sind auch der Elektro-Hochhubwagen ERC 216zi sowie der energieeffiziente Mehrwege-Schubmaststapler ETV Q20/Q25.
Kleine Sache, grosse Wirkung
Ein Highlight am grössten Stand auf der Bauma war das weltweit erste akkubetriebene Grossdrehbohrgerät LB16 «Unplugged» der Liebherr-Baumaschinen AG. Doch ein Seil fand mindestens genauso grosses Interesse: Drei von acht Geräten der neuen Flat-Top-Baureihe sind in Zukunft mit dem neuen Faserseil ausgestattet, was im Namen mit dem Zusatz «Fibre» zu erkennen ist. Das Faserseil hat eine viermal längere Lebensdauer als ein Stahlseil, ermöglicht deutlich höhere Traglasten und ein vereinfachtes Handling.
Auch Atlas Copco stellt eine neue Reihe mit sauberer Antriebstechnik vor: die elektrisch angetriebenen mobilen E-Air-Kompressoren und den nahezu lautlosen batteriebetrieben Lichtmast «HiLight Z3+». Die neuen Antriebstechnologien Stelleninsbesondere auf städtischen Baustellen und bei öffentlichen Veranstaltungen eine Alternative zu dieselbetriebenen Einheiten dar. Dies ermöglicht grosse Autonomie am Einsatzort, gleichzeitig sinken Wartungsaufwand und Geräuschpegel.
Quelle: zvg
Die E-Air-Kompressoren und der Lichtmast Z3+ von Atlas Copco sind einfach aufzustellen und anzuschliessen und produzieren während des Betriebs keine Emissionen.