Dämmung mit Schafwolle: Vorsicht vor schwarzen Schafen
Berichte von mit Schafschurwolle gedämmten Gebäuden, die von einer Mottenplage befallen wurden, sorgten für Aufsehen. Dennoch ist der Dämmstoff gesund und ökologisch, wenn er mit einer nachhaltigen Methode vorbehandelt wurde. Doch das entsprechende Know-how ist nicht bei allen Herstellern und Händlern vorhanden.
Quelle: Viola, Pixabay-Lizenz
Walliser Schwarznasenschafe, Symbolbild.
Wenn ein Kleidungsstück längere Zeit in einem Schrank liegt,
könnte es ein Opfer der Kleidermotte werden. Das kleine Insekt aus der Familie
der Schmetterlinge legt eine grosse Menge Eier, aus der bald hungrige Raupen
schlüpfen. Die Raupen ernähren sich vom Keratin in Tierhaaren, so dass Kleider
mit Wolle ein Leckerbissen für sie sind, nicht aber pflanzliche Gewebe.
Was beim Lieblingspulli im Schrank kleine Löcher gibt und
für Ärger sorgt, ist woanders ein Horror: So berichtete das SRF-Radiomagazin
«Espresso» von einer Familie, die ihr Haus mit Schafschurwolle dämmen liess und
danach eine Motteninvasion erlebte.
Kosten in sechsstelliger Höhe
Die Ursache des Problems ist schnell ermittelt: Der verbaute Wolldämmstoff war offenbar mit untauglichen Mitteln gegen den Insektenbefall vorbehandelt worden. Im aktuellen Fall schieben sich der Schweizer Lieferant und ein Hersteller aus Österreich die Schuld zu, und die Sache wird zum Versicherungsfall. Denn um der Mottenplage Herr zu werden, muss im befallenen Gebäude die gesamte Dämmung ersetzt werden, mit entsprechenden Kosten in wohl sechsstelliger Höhe.
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