Corona-Virus: Kein Problem für Minergie-Häuser?
Wohnen und Arbeiten in Minergie-Gebäuden stelle kein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung mit dem Coronavirus dar, schreibt Minergie Schweiz in einer aktuellen Mitteilung.
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Mundschutz (Symbolbild)
Mit der luftdichten Gebäudehülle und dem steuerbaren Luftwechsel könne besser als in manuell belüfteten Häusern ein optimales Innenraumklima geschaffen werden, heisst es weiter. - Man informiere aus aktuellem Anlass in Absprache mit Experten des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und der Hochschule Luzern über die wichtigsten Fakten rund um Coronaviren in Gebäuden.
Minergie Schweiz führt vier Punkte an, die bei der Infektion entscheidend sind, und wie sich auf Innenräume auswirken:
- „Das Risiko einer Tröpfcheninfektion bei einem kleinen Abstand (wie es bei Familien typisch ist) hängt kaum von der Raumluftfeuchte und dem Grad der Durchlüftung im Raum ab.“ Eine reine Übertragung durch die Luft sei bisher nicht nachgewiesen. Die mit Abstand wichtigsten Massnahmen sind daher die vom BAG kommunizierten Hygienemassnahmen wie Händewaschen und Abstand halten.
- „Es gibt keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, ob sich das Coronavirus oder andere Erreger in mechanisch belüfteten Gebäuden weniger oder mehr verbreiten als in manuell belüfteten Häusern.“ Minergie Schweiz verweist auf „viele wissenschaftliche Studien“, die belegen, dass die Luftqualität in manuell gelüfteten Gebäuden die international anerkannten Hygiene-Anforderungen des BAG oder des SIA „bei weitem nicht erreichen“. Erwiesen sei, dass die Filter der Lüftung helfen, das Risiko von Heuschnupfen zu senken. Dadurch würden die Schleimhäute weniger gereizt und das Infektionsrisiko gegenüber Viren sinkt.
- „Ins Reich der Mythen gehören Aussagen, dass sich Viren über die Lüftungskanäle verbreiten oder eine Lüftung Viren ‚aufwirbelt‘.“ Die natürliche Luftströmung ist insbesondere in Wohnungen wesentlich stärker als der Strömungseffekt einer Lüftung.
- „Eine relative Luftfeuchtigkeit von 30 bis 50 Prozent ist für den Menschen optimal.“ Ist die Raumluftfeuchtigkeit zu tief, trocknen Haut und Schleimhäute an Augen, Nase und Rachen vermehrt aus. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Schimmelbildung. Minergie empfiehlt deshalb nicht zu überheizen und rät zu einer Innenraumtemperatur von 20 bis 21 Grad, die Luftmengen zu reduzieren ohne dass die Luftbelastung in den unhygienischen Bereich fällt und für optimale Feuchtigkeit zu sorgen, etwa mit Pflanzen. Die Nutzung der in modernen Geräten möglichen Feuchterückgewinnung sei zu pürfen- (mai/mgt)