Brextor-System: Pfähle mit Köpfchen bearbeiten
In der Schweiz hat sich das Brextor-System als rationelles und präzises Verfahren für die Pfahlkopfbearbeitung etabliert. Doch bis zur Serienreife war es ein weiter Weg, wie Unternehmer und Erfinder Alois Portmann beim Gang über die Baustelle erzählt. Der nächste grosse Schritt für sein Unternehmen ist die Expansion ins Ausland.
Die Pfahlreihe dient der Stabilisierung des Hangs, da wegen der Nähe zur Grundstückgrenze keine Anker gesetzt werden können. Auf der Baustelle für die neue Zentrale von Energie Opfikon setzt die Arbeiter der Firma Aregger das System erstmals ein. Nach Theoriekurs und Werkstattbesuch bei der Firma BRC Engineering AG im luzernischen Rain werden die Arbeiter nun in die Finessen der Pfahlkopfbearbeitung mit dem Brextor-System eingeführt. Vor Ort ist auch Alois Portmann, BRC-Eigentümer und Erfinder des Verfahrens. Er gibt persönlich Tipps, zeigt umsichtig Tricks für den Einsatz der Geräte – und die schonende Bearbeitung der Pfahlköpfe.
Innen- und Aussenfräser als Clou
Der Brextorkopf kommt in einem zweiten Schritt zum Einsatz. Mit wenigen Handgriffen lässt sich der Bohrer für die Bearbeitung der Pfähle an den Antrieb koppeln. Ein vorgängig in der Pfahlmitte gebohrtes Loch dient der Führung des Innenfräsers und der Ausrichtung der physikalischen Kräfte zum Zentrum hin. Dort bricht der Bohrkopf nun mit dem Innenfräser die Kernspannung des Betons. Eine zweite Fräse trägt auf der Aussenseite den Beton ab, wobei die Oberflächenspannung reduziert werden muss, um Abplatzungen am Pfahlzylinder zu vermeiden. Fräsvorgänge innen wie aussen gleichzeitig auszuführen, gehört zum durchdachten Prinzip des Verfahrens.
Quelle: Stefan Schmid
Mit der Frässcheibe wird in einer ersten Phase der Pfahlkopf bis zu den Bewehrungseisen abgetragen.
Aufgrund der konisch verlaufenden Spitze des Innenfräsers ergibt sich ein natürlicher Kegel, der gegen alle Seiten das Abgleiten auffängt. Um die Kreisbewegungen des Baggerlöffels auszugleichen, muss der Brextor-Bohrkopf stets im Lot sachte nach unten gedrückt werden, da sonst die Bewehrung der Pfähle mit einem Durchmesser von einem Meter durch die Fräse Schaden nehmen könnte. Der Linemanager, ein elektronisches Hilfsinstrument, hilft dem Maschinisten die Kreisbewegung des Baggerauslegers auszugleichen.
Ein
mit dem Maschinenempfänger am Antriebsgerät verbundener Laser zeigt, wieviel
Material abgetragen werden muss. Der Bohrvorgang ist in fünf bis zehn Minuten
erledigt. Das Resultat ist ein gleichmässiger Hohlzylinder, in dem sich noch
die Bewehrungseisen befinden und der weiter bearbeitet werden muss. Gelungen
ist ein nahezu perfekter Bohrvorgang. «Das Brextor-System ist nichts anderes
als die Anwendung physikalischer Gesetze», erklärt Portmann.
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