Bellinzona: SBB bauen neues Industriewerk
Für rund 360 Millionen Franken wollen die SBB in Bellinzona TI ein neues Werk für den Fahrzeugunterhalt bauen. Das Areal beim Bahnhof, auf dem sich das heutige Werk befindet, soll zu einem Technologiepol umgenutzt werden.
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Cisalpino ETR 470 003 beim Bahnhof Bellinzona.
Die SBB, der Kanton Tessin und die Stadt Bellinzona haben eine Absichtserklärung für den Bau eines neuen Industriewerks der SBB unterschrieben. Wie es in einer Mitteilung heisst, soll es voraussichtlich im Jahr 2026 fertiggestellt sein und 200 bis 230 qualifizierte Arbeitsplätze bieten. Das heutige Werk beschäftigt rund 350 Mitarbeiter. Deren Anzahl werde sich aber aufgrund des rückläufigen Volumens insbesondere bei der Güterwagenrevision und der Effizienzsteigerung bei den Instandhaltungsprozessen langfristig verringern, schreiben die SBB. Deshalb seien keine Entlassungen geplant. Der Abbau soll über natürliche Fluktuation erfolgen.
Der genaue Standort des neuen Werks ist noch unklar – ausser, dass er in der Region Bellinzona liegt und „die Logistikbasis für den Verkehr auf der Nord-Süd-Achse und sozusagen das Basislager für die moderne Flotte von SBB Personenverkehr“ werden soll. Damit sind laut Mitteilung die leichte und schwere Instandhaltung der neuen Triebzüge Giruno und der Regionalverkehrszüge von Tilo sowie die schwere Instandhaltung der ETR 610 der letzten Generation gemeint.
Das heutige Werk befindet sich auf einem Areal in der Nähe des Bahnhofs Bellinzona, das den SBB gehört. Der Kanton Tessin und die Stadt Bellinzona erhalten von ihr eine Fläche von über 45‘000 Quadratmetern sowie 10‘000 bis 15‘000 Quadratmeter an Strassen, Plätzen und weiteren externen Flächen. Auf dem Gebiet werden sie einen Technologie- und Innovationspol sowie Raum für weitere Nutzungen schaffen.
Die Finanzierung des neuen Werks und die Umnutzung des heutigen Standorts belaufen sich laut Communiqué auf rund 360 Millionen Franken. 120 Millionen davon stemmen der Kanton Tessin und die Stadt Bellinzona. Die jeweiligen Kredite sollen den Parlamenten bis Ende Juni 2018 unterbreitet werden. Auch der Bund beteiligt sich durch die Finanzierung der Bahnanlagen für die Erschliessung des neuen Werks.
Die Umsetzung des Projekts erfolgt in zwei Etappen. In der ersten soll ein Vorprojekt für das neue Werk erstellt und gleichzeitig in einem Studienauftrag ein städtebauliches Projekt für das gegenwärtig vom Werk belegte Areal ausgearbeitet werden. Die zweite Etappe umfasst dann die Erarbeitung des Bauprojekts, das Plangenehmigungsverfahren für das neue Werk und dessen Bau sowie zeitgleich das Verfahren zur Aktualisierung des Gestaltungsplans für das bestehende Areal. (pd/mt)