Basel stellt Standplatz für Fahrende bereit
Nach rund sieben Monaten Bauzeit ist der erste fest eingerichtete Standplatz für Fahrende in Basel eröffnet worden. Rund zehn Fahrenden-Familien können sich hier einmieten. In der Schweiz gibt es nur 14 Plätze für Fahrende.
Quelle: Alex Kaeslin/zvg
Der neue Standplatz mit dem Infrastrukturgebäude
Bisher standen in Basel nur provisorische Standplätze für Fahrende bereit, ab 2015 beim Rheinhafen und ab 2016 neben dem Bahnhof St. Johann. Jetzt hat der Kanton unweit der französischen Grenze einen 2000 Quadratmeter grossen Teerplatz mit Strom- und Wasseranschlüssen gebaut.
In der Mitte des Platzes steht ein Infrastrukturgebäude, das von zehn peripher angeordneten Stellplätzen in gleicher Grösse umgeben wird. Das Gebäude verfügt über Sanitäranlagen, einen kleinen Büroraum für den Platzwart, die notwendigen Elektro- und Frischwasserabnahmestellen und eine zentrale Abwasser-Entleerungsstelle für die Schmutzwassertanks der Wohnwagen und Caravans.
Tagestarif von 13 Franken
Der Kanton stellt die Infrastruktur zur Verfügung, während die Fahrenden die Aufwendungen für den Betrieb tragen. Vorgesehen sind Aufenthalte im Sommer bis zu einem Monat und im Winter bis zu vier Monaten, wie das Basler Bau- und Verkehrsdepartement mitteilt. Der Tagestarif beträgt 13 Franken.
Der neue Standplatz wurde vom Basler Architekturbüro Hartmann Architekten AG entworfen und geplant und kostete 1,35 Millionen Franken. Der Grosse Rat hatte das Projekt Mitte 2017 oppositionslos genehmigt. Der Platz steht allen Nationalitäten offen. Er liegt zwischen der Psychiatrischen Universitätsklinik und dem Grand Casino, wo man wenig Auswirkungen auf Wohnquartiere erwartet.
In der Schweiz gibt es nur 14 Standplätze für Fahrende, obwohl Bedarf für rund 40 besteht. Daneben sind landesweit 43 Durchgangsplätze verfügbar. Der Bedarf läge hier bei rund 82. (mgt/stg)