Die Rekonstruktion des «Panton-Gangs» ist eröffnet
Die Proteste gegen den Rückbau des Panton-Gangs des Universitätsspitals Basel haben gewirkt. Zwar konnten sie die von Verner Panton gestaltete Passage nicht vollumfänglich retten, aber für eine Rekonstruktion in der Nähe sorgen. Sie öffnete gestern ihre Türen – und hat im Gegesatz zum Original auch den Boden, den der Designer vorgesehen hatte.
Quelle: Copyright: Verner Panton Design AG / Foto: Mark Niedermann
Leuchtend buntes Farbenspiel: Die rekonstruierte Passage hat im Gegensatz zum Original auch einen bunten Fussboden - so wie sich das ihr Designer Verner Panton ursprünglich vorgesehen hatte. - Adaption und Planung der räumlichen Situation: Studio EMYL.
Im Untergrund beim Basler Universitätsspital (USB) befindet sich ein Kleinod: eine rund 100 Meter lange, vom dänischen Designer und Wahlbasler Verner Panton gestaltete Passage, die das Spital mit dem Cityparking respktive mit dem Petersgraben verbindet. Panton hatte ihre Wände mit einem geometrischen Muster überzogen, vornehmlich mit Streifen in Orange über Rot und Lila bis hin zu tiefem Ultramarin, die von ein paar grauen Elemente kontrastiert werden. Auch wenn die Bemalung 1978 direkt auf den Beton aufgetragen war, hatten sich die Farben ihre Leuchtkraft bewahrt.
2022 zogen über dem bunten Durchgang allerdings schwarze Wolken auf: Er sollte dem neuen Klinikum II weichen. Der «Der unterirdische Gang verläuft quer durch die geplanten unterirdischen Geschosse des Ersatzneubaus», erklärte damals Nicolas Drechsler, Sprecher des Universitätsspitals, gegenüber der Basler Zeitung. «Dort kann er nicht bleiben; das würde eine komplette Neuplanung des bereits von allen Instanzen abgesegneten Gebäudes bedeuten.» - «Der Gang ist das einzige erhaltene Interieur-Kunstwerk von Verner Panton, weltweit. Es gibt kein anderes mehr», bedauerte damals Andreas Häner, Geschäftsführer des Basler Heimatschutzes vor kurzem gegenüber dem Regionaljournal Basel Baselland.
Keine exakte Kopie der ursprünglichen Passage von Verner Panton
Aufnahme des alten Tunnels, Video von Lucius Müller und Remo Vitelli.
Ganz so weit sollte es aber nicht gekommen. Nach Protesten des Basler Heimatschutzes, der Denkmalpflegeorganisation Baukult und zahlreicher Architekturinteressierter und Designbegeisterter wurde der Durchgang beim Zugang Hebelstrasse zum Parkhaus rekonstruiert. Dabei setzte das USB unter anderem auf die Zusammenarbeite mit Experten wie Rolf Fehlbaum vom Vitra Design Museum, Carin Panton von Halem – Pantons Tochter – sowie Fachleuten der Denkmalpflege.
Eine Kopie des ursprünglichen Tunnels ist der neue «Pantong-Gang» aber nicht: Weil er weniger lang als der alte ist, musste die Musterfolge verkürzt werden. Dafür habe die Bodenfläche zusätzlich in das Gestaltungskonzept miteinbezogen werden können, so wie es Panton bereits 1978 geplant habe, schreibt das USB dazu in seiner Medienmitteilung. - Gestern öffnete er seine Pforten und lädt wieder zum Abtauchen in Pantons prächtige Farbwelt.
Das Original hat im Juli seine Türe geschlossen. Zudem ist es ausführlich dokumentiert worden, mit Videos und Fotografien; Und die die Farbtöne sind exakt bestimmt worden. In seiner Nähe ist ein neuer Zugang vorgesehen – allerdings ist er laut USB erst in 15 Jahren vorgesehen. (mai)
Quelle: Copyright: Verner Panton Design AG / Foto: Mark Niedermann
Panton-Gang, Detail
Quelle: Copyright: Verner Panton Design AG / Foto: Mark Niedermann
Panton-Gang, Detail.
Quelle: Copyright: Verner Panton Design AG / Foto: Mark Niedermann
Panton-Gang, Detail
Quelle: Copyright: Verner Panton Design AG / Foto: Mark Niedermann
Panton-Gang, Detail
Quelle: Verner Panton Design AG / Foto: Mark Niedermann
Panton-Gang, Detail
Quelle: Copyright: Verner Panton Design AG / Foto: Mark Niedermann
Panton-Gang, Detail
Quelle: Copyright: Verner Panton Design AG / Foto: Mark Niedermann
Panton-Gang, Detail
Quelle: Verner Panton Design AG / Foto: Mark Niedermann
Panton-Gang, Detail
Quelle: Copyright: Verner Panton Design AG / Foto: Mark Niedermann
Panton-Gang, Detail