16:02 BAUPRAXIS

Den Römern mit dem Magnetometer auf der Spur

Teaserbild-Quelle: zvg

Seit heute wird eine Wiese bei Kaiseraugst oder vielmehr auf dem Gebiet von Augusta Raurica mit neuesten geophysikalischen Methoden untersucht: Mit Magnetometer und Radar will ein internationales Archäologen-Team herausfinden, welche antiken Überreste unter der Erde verborgen sind.

Wiese bei Augusta Raurica.

Quelle: zvg

Unter der Wiese bei Augusta Raurica sollen sich antike Überreste verbergen.

Ein stattlicher Zentralbau mit Säulenhallen, ein Heilbad und Tempel: In der monumentalen römischen Anlage am westlichen Stadtrand von Augusta Raurica führten heilkundige Priester vor rund 1800 Jahren medizinische Badekuren durch. Die Anlage ist aussergewöhnlich. Manches vom Heiligtum in der Grienmatt ist heute noch sichtbar oder ist in früheren Ausgrabungen freigelegt worden, anderes lassen Flugaufnahmen erahnen. Aber welche Strukturen schlummern möglicherweise noch unentdeckt unter der Wiese? Und weshalb findet sich eine solche Anlage ausgerechnet in Augusta Raurica?

Dies will ab heute ein internationales Archäologenteam unter Schweizer Leitung herausfinden. Geschehen soll dies mittels Magnetometer und Radarmessungen. Auf diese Weise wird unter anderem auch das Gelände rund um Stonehenge im Rahmen des „Stonehenge Hidden Landscape Project“ Meter für Meter analysiert und zu einem detaillierten 3D-Abbild der unterirdischen Gebäude zusammengesetzt. - An den Messungen in Augusta Raurica beteiligen sich neben den Archäologen vor Ort auch die Universität Basel, die Fachhochschule Nordwestschweiz, sowie die Universitäten Bamberg (Deutschland) und Brno (Tschechien).

„Archäologische Ausgrabungen sind teuer“, erklärt Projektleiter Urs Rosemann von Augusta Raurica gegenüber der Agentur Keystone-SDA. Weil das Geld für grosse Ausgrabungskampagnen fehle, seien auf dem Areal nur noch Notgrabungen durchgeführt worden. „Wir möchten mit Radar und Magnetometer einen Überblick gewinnen, wie weitläufig diese Anlage eigentlich ist.“ Die so gewonnenen Messdaten müssten dann zunächst verarbeitet werden, so Rosemann weiter. Auch sollen sie mit vorhandenen Kenntnissen aus Ausgrabungen, Flugaufnahmen und historischen Dokumenten verglichen werden. „Erste Ergebnisse sehen wir zwar schon am gleichen Abend, aber die Auswertung wird noch bis in den Herbst dauern.“ (mai/sda)

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