App-Tipp: Vokabeln für die Baustelle
Ein bunter Mix verschiedener Kulturen – so sehen Baustellen heute aus. Sich zu verständigen wird zum Problem, vor allem dann, wenn es schnell gehen muss. Nicht nur die Sprache schafft Probleme, sondern auch Mimik und Gestik. Eine praktikable Lösung muss her. Eine App füllt diese Lücke.
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Dabei, dass die Kommunikation auf der Baustelle funktioniert, hilft eine App.
Eine fast babylonische Sprachverwirrung trifft man manchmal auf Baustellen an. Das bewog schon den Architekten Sir Norman Forster einst dazu, bei den Bauleitungssitzungen eines renommierten Bauwerkes acht Simultanübersetzer zu engagieren, damit jeder Anwesende die Ideen des Architekten verstand.
Wegen der verschiedenen Sprachen wie etwa Polnisch, Portugiesisch oder Russisch herrscht auf vielen Baustellen ein sprachliches und somit auch ein fachliches Verständigungsproblem. Oftmals spricht nur der Vorarbeiter Deutsch und ist somit einzige Anlaufstelle. Viele Arbeiter verstehen daher Fragen und Anweisungen nicht. Kommt es vor, dass ein Arbeiter auf eine Frage mit Ja antwortet, ohne diese verstanden zu haben, wird es gefährlich. Doch wie löst man dieses Problem? Zu erwarten, dass alle Firmen ihren Mitarbeiter einen Deutschkurs verordnen, ist eine Utopie. Eine Zeichensprache konnte sich auf Baustellen nicht durchsetzen. Es liegt daher nahe, nach einer technischen Lösung des Problems zu suchen.
Damit Kommunikation künftig kein Problem, sondern ein Erfolgsgarant ist, gibt es von der WKO eine Fremdsprachen-App speziell für Baustellenpersonal, die unter info@visioneducation.net angefordert werden kann. Die App ist in siebzehn verschiedenen Muttersprachen verfügbar – darunter Bosnisch, Rumänisch, Türkisch und Arabisch. Sie unterstützt mit modernen Lernmethoden, die allgemeinen Deutschkenntnisse sowie das speziell für die Baubranche benötigte Fachvokabular zu erlernen. Damit wird nicht nur die Kommunikation auf Baustellen gefördert, sondern auch die Qualität und Sicherheit. Die nützliche Hilfe kann im Appstore heruntergeladen werden. Doch auch allgemeinsprachliche Apps wie «Übersetzer» können nützliche Dienste leisten. In der Anwendung wird der Ausgangstext direkt ins Iphone gesprochen und die App übersetzt diesen nach kurzer Zeit in die Zielsprache.
Der intelligente Helm der Zukunft
Gerade auf dem Bau ist es oft nicht möglich, das Handy zur Verständigung zu verwenden. Doch einen Helm trägt auf dem Bau jeder. Was liegt näher, als diesen Helm mit diversen technischen Gadgets auszustatten, die die barrierefreie Kommunikation ermöglichen? Diesen Ansatz legte das Start-up-Unternehmen Daqri aus Los Angeles bei der Entwicklung eines smarten Helms zugrunde. Der smarte Helm reichert das Erleben des Arbeiters vor Ort mit sofort verfügbarer virtueller Information an.
Im Helm wurde eine Reihe von Kameras sowie ein präziser Tiefensensor integriert. Sie lieferten nicht nur einen dreidimensionalen 360-Grad-Rundumblick, sondern auch die notwendigen Informationen für die Navigation im Gelände. Im transparenten Visier befand sich eine aufklappbare Linse, die als Head-up-Display diente. Alle Informationen sollten im Team miteinander geteilt werden.
Für seine geballte Intelligenz brauchte der Hightech-Helm einiges an Rechenkapazität. Dafür hat das Daqri-Team zwei Snapdragon Prozessorchips von Qualcomm verbaut, die die Daten der Kameras und Sensoren auf einer Flash-Karte speichern. Zur Serienreife hat es er Helm jedoch nicht geschafft. Erfolgsversprechend wie es war, stiessen die Unternehmer eindeutig auf einige technische Probleme, die sie nicht lösen konnten, so dass die Firma aufgelöst wurde. Die Augmented-Reality-Technik ist jedoch nach wie vor im Aufmarsch, so dass in naher Zukunft mit einer smarten Lösung gerechnet werden könnte.