Zwei Drittel wohnen in der Schweiz zur Miete
Die Schweiz, ein Volk von Mietern: Knapp zwei Drittel aller Haushalte befanden sich 2015 in einer Mietwohnungen. Den grössten Anteil an Mietwohnungen weisen die Kantone Basel-Stadt mit 83 Prozent und Genf mit 78 Prozent auf.
Derweil haben die Kantone Wallis mit 39 Prozent und der Jura mit den 38 den geringsten Anteil an Miethaushalten. Dies geht aus heute veröffentlichten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor.
Die schweizweite Durchschnittsmiete, über alle Wohnungsgrössen betrachtet, lag 2015 bei 1306 Franken. Allerdings varieren die durchschnittlichen Mieten in den einzelnen Kantonen stark: Die mit Abstand höchste registrierte das BFS im Kanton Zug mit rund 1800 Franken. Am anderen Ende der Skala liegt der Kanton Jura mit etwa der Hälfte, mit zirka 900 Franken.
Jede zweite Mietwohnung ist Eigentum von Privaten
Knapp jede zweite Mietwohnung (49 Prozent) gehörte 2017 einer Privatperson. Doch je nach Region und Bauzeit sind die Besitzverhältnisse unterschiedlich, wie das BFS anhand von rund
6400 Stichproben errechnet hat. So gehörten im Kanton Tessin rund 71 Prozent der Mietwohnungen Privatpersonen. Und im Genferseegebiet war der Anteil der Privatpersonen als Wohnungsinhaber mit nur knapp 41 Prozent am geringsten. Leicht höher war mit 43 Prozent der Anteil von Versicherungen, Pensionskassen, Stiftungen, Banken oder Anlagefonds am Wohnungsbesitz.
Derweil sticht in Zürich der vergleichsweise hohe Anteil von Wohnbaugenossenschaften von gegen 13 Prozent hervor. Und in der Ostschweiz sind Bau- und Immobilienfirmen unter den Wohnungsbesitzern mit über 13 Prozent überdurchschnittlich vertreten.
Die Statistik weist auch aus, dass ältere Mietwohnungen häufiger Eigentum von Privaten sind als neue. Vor 1946 erstellte Wohnungen gehören zu rund 68 Prozent Privaten, ab 2000 gebaute dagegen nur zu 39 Prozent. Die neusten Mietwohnungen sind am häufigsten in der Hand von Pensionskassen, Versicherungen oder Banken, nämlich zu 41 Prozent.
Anteil der öffentlichen Hand sinkt
Auch die öffentliche Hand hat laut den Erhebungen mehr ältere als neue Wohnungen im Portefeuille. Besass die öffentliche Hand im 2017 5,7 Prozent der vor 1946 erstellten Bauten, sind es von den ab 2000 erstellten Mietobjekten lediglich noch 2,4 Prozent. Wohnbaugenossenschaften wiederum besitzen schwergewichtig zwischen den Nachkriegsjahren und 1980 erstellte Wohnbauten (9,4 Prozent). Danach ging ihr Anteil zurück. Von den ab 2000 gebauten Mietwohnungen gehören noch knapp 5 Prozent einer Wohnbaugenossenschaft. (sda/mai)