Zukunft der Mobilität: Verkehrslenkung statt Rekordstaus
80 Milliarden Euro jährlich – das sind die Kosten, die allein in der EU durch Verkehrsstockungen entstehen. Beispiele aus Norwegen, Schweden und den Niederlanden zeigen, wie man dort die bewusstere Nutzung von Verkehrsmitteln zu erreichen versucht. Sie sind so unterschiedlich wie interessant.
Die Mobilität in der Schweiz nimmt zu. Nach
Modellrechnungen soll die Verkehrsleistung
auf Strasse und Schiene bis 2030 um
ein Viertel zunehmen. Die nötigen Ausbauten sind
teuer. Daher ist das Bundesamt für Strassen
(Astra) dabei zu prüfen, wie die bestehende
Infrastruktur besser genutzt werden kann. Eine
Idee ist Mobility-Pricing, also veränderliche Preise
für ÖV-Tickets und Strassenbenutzung je nach
Auslastungsgrad und Uhrzeit. Mit dieser Idee ist
die Schweiz nicht allein.
Überall in Europas Städten wird nach Lösungen
gesucht, wie sich die Mobilität ausbauen,
Abgase und Staus und Unfälle reduzieren lassen
– und das alles möglichst bei effizienterer Auslastung
der Infrastruktur. Ein Patentrezept gibt es
nach wie vor nicht. Zahlreiche interessante Ansätze
werden aber bereits erprobt. Einige davon
wurden an der Tagung des European Parliamentary
Technology Assessment (EPTA) vorgestellt,
die diesmal in Luzern stattfand.
Klar ist, dass die Transportsysteme sich in den nächsten Jahrzehnten grundlegend verändern müssen. Neue Technologien wie autonome Fahrzeuge, Car-Sharing oder eben Mobility-Pricing finden ihren Weg in den Alltag. Die EU setzt dabei auf zwei grundlegende Prinzipien, deren Umsetzung sie ihren Mitgliedern nahelegt: «user pays» und «polluter pays». Statt die Kosten auf die Allgemeinheit abzuwälzen, sollen verstärkt die Nutzer Infrastruktur und die Verursacher von Abgasen oder sonstige Verschmutzungen