Zuger Kantonsrat: Keine verstärkte Förderung preisgünstigen Wohneigentums
Der Zuger Kantonsrat lehnt es ab, eine Vorlage auszuschaffen, die einen Mindestanteil an preisgünstigem Wohneigentum vorsieht. Mit diesem Entscheid folgte er der Regierung, die das Anliegen ebenfalls ablehnt.
Laut Kanton ist die Prüfung der allfälligen Kriterien, etwa des Einkommens oder der Aufenthaltsdauer im Kanton, wäre sehr aufwändig und kaum durchführbar. Eine "gerechte" Zuteilung sei fast nur "per Losentscheid" möglich, erklärte der Zuger Baudirektor Florian Weber (FDP) am Donnerstag im Kantonsrat. Deswegen beantragte er die Ablehnung des von der Mitte eingerichten Postulats. Die Partei hatte darin die Ausschaffung einer Vorlage verlangt, die preisgünstiges Wohneigentum vorsieht: Der Kanton Zug fördere dieses Segment zu wenig, der Markt führe zu wenig Angebote.
"Es ist an der Zeit, über Wohneigentum und nicht nur über Mietwohnungen zu sprechen", sagte Fabio Iten (Mitte). Wer über Wohneigentum verfüge, binde sich stärker an den Wohnort, sagte Iten. Davon profitierten unter anderem die Vereine. Zudem gehe es nicht um die Förderung von "Einfamilienhaus-Siedlungen", sondern um Stockwerkeigentum, das "sehr simpel" gefördert werden könnte. Seine Worte stiessen im Parlament nicht auf Gehör. Die übrigen Parteien lehnten das Ansinnen ab. Tom Magnusson (FDP) sagte, es sei wichtiger, mehr Immobilien zu erstellen, als Wohneigentum zu fördern. Das sei nicht sozial.
Schliesslich folgte eine klare Ratsmehrheit des Parlaments der Regierung und erklärte den Prüfauftrag mit 51 zu 18 Stimmen als nicht erheblich. Dieser Vorstoss war einer von insgesamt zwölf Vorstössen, die zum dritten Mal im Zuger Kantonsparlament diskutiert worden sind. (sda/mai)