17:42 BAUBRANCHE

Zürich hat ein Herz für Ballys Kugeln

Auch wenn Bally aus dem Gebäude an der Zürcher Bahnhofstrasse auszieht, die markanten, übereinander angeordneten Kugeln an der Fassade bleiben. Die Stadt hat Bauwerk samt Schriftzug aus den 60er-Jahren unter Denkmalschutz gestellt.

Es ist ein Spätwerk der Zürcher Architekten Haefeli, Moser und Steiger: das Bally-Capitol an der Zürcher Bahnhofstrasse 66. Noch residiert hier der Bally-Laden. Doch demnächst zieht das Luxusschuhgeschäft aus und an seine Stelle tritt eine Filiale der spanischen Modekette Zara. Ursprünglich hätte deshalb der markante Bally-Schriftzug – fünf, senkrecht übereinander angeordnete Kugeln mit jeweils einem Buchstaben – entfernt werden sollen. Doch wie die Zeitung „Tages-Anzeiger“ berichtet, stellte der Stadtrat dieser Tage das Gebäude unter Denkmalschutz und mit ihm auch die fünf Kugeln.

Verschwinden wird das kleine Wahrzeichen dennoch, wenn auch nur teilweise. Die Stadt ist laut „Tages-Anzeiger“ dem Modehaus etwas entgegengekommen, indem die Kugeln zwar bleiben müssen, die Schrift aber entfernt werden darf. Zudem braucht auch das Bally-Logo nicht auf dem Dach stehen zu bleiben. Jedoch müssen Logo und Buchstaben sachgerecht eingelagert werden.

Schokolade und Reisen

Bei den Bally-Kugeln handelt sich - ähnlich wie bei anderen Reklamen in der Zürich – um Reklamen die zum Stadtbild gehören. Das gilt etwa für die Rober-Ober-Leuchtreklame, die des Nachts noch immer leuchtet, obwohl es das Kleidergeschäft dort längst nicht mehr gibt. Von ähnlicher Bedeutung ist auch die Schokoladwerbung am Central. Und eine andere Kugel wurde vor rund drei Jahren abmontiert: 2010 war der Kuoni-Globus vom Dach des Kuoni-Hauptsitzes in Zürich West entfernt worden. Weil der Reiseveranstalter seinen Auftritt neu gestaltet hatte, sollte die Kugel neu bemalt werden – rot statt blau-weiss. Doch das passte der Stadt nicht, weil eine rote Kugel kein Globus mehr gewesen sei. Und weil der Stadt das Rot zu grell war, wie der „Tages-Anzeiger“ damals ebenfalls berichtet hatte, baute man den Globus schliesslich ganz ab. (mai)

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